FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag von einem stärker werdenden US-Dollar belastet worden. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0330 Dollar und damit etwa einen halben Cent weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0319 (Mittwoch: 1,0412) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9691 (0,9604) Euro.
Nicht nur der Euro, auch viele andere Währungen mussten gegenüber dem Dollar Federn lassen. Am Markt wurden Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank Federal Reserve als Grund genannt. Schon am Vortag hatte die regionale Fed-Chefin aus San Francisco, Mary Daly, Spekulationen auf ein Ende der geldpolitischen Straffung eine Absage erteilt. Am Donnerstag stieß der regionale Fed-Chef von St. Louis, James Bullard, in die gleiche Kerbe.
Hintergrund der Debatte ist die Frage, ob die Federal Reserve nach starken Zinsanhebungen in ihrem Kampf gegen die Inflation bald auf die Bremse treten könnte. Derzeit herrscht an den Märkten die Auffassung vor, dass die Fed ihren Leitzins weiter anhebt, dabei allerdings etwas vorsichtiger vorgeht als in den vergangenen Monaten. Als wichtigster Grund gilt die weltweite Konjunkturschwäche, die vor allem auf den Ukraine-Krieg zurückgeht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87475 (0,87483) britische Pfund, 144,80 (145,29) japanische Yen und 0,9818 (0,9795) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1763 Dollar gehandelt. Das waren etwa 10 Dollar weniger als am Vortag.