FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch an die Kursverluste seit Beginn der Woche angeknüpft. Im Vergleich zum Vortag zeigten sich am Morgen aber nur noch leichte Verluste. Die Gemeinschaftswährung wurde bei 1,1063 US-Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1086 Dollar festgesetzt.
Der Dollar profitiere von einer "erhöhten Risikoaversion", während der Euro im Gegenzug unter Druck stehe, heißt es in einem Marktkommentar der Landesbank Hessen-Thüringen. In der Nacht hat sich die geopolitische Lage im Nahen Osten zugespitzt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land Vergeltung an. "Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht - und er wird dafür bezahlen", sagte er.
Seit Montag hat der Euro fast ein Prozent an Wert verloren. Zuletzt ist die Gemeinschaftswährung aber auch unter Druck geraten, weil sich Spekulationen auf weitere Zinssenkungen durch die EZB verstärkt haben. In der Eurozone hat sich die Inflation im September deutlich abgeschwächt. Die Teuerungsrate liegt unter der von der EZB anvisierten Zielmarke von mittelfristig zwei Prozent. Notenbankpräsidentin Christine Lagarde hatte sich zuversichtlich bezüglich der Inflationsentwicklung gezeigt und deutlich gemacht, dass dies bei der Zinsentscheidung im Oktober zu berücksichtigen sei. Am Markt wurden die Aussagen als Hinweis auf eine mögliche Senkung bei der Zinsentscheidung Mitte Oktober gedeutet, was den Euro belastet.
Im weiteren Handelsverlauf dürfte sich das Interesse der Anleger am Devisenmarkt wieder stärker auf Konjunkturdaten richten. Am Freitag wird der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für September erwartet und damit wichtige Hinweise auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Bereits am Nachmittag stehen Daten zur Entwicklung der Beschäftigung in der Privatwirtschaft in den USA auf dem Programm, die für Impulse sorgen könnten.