Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar gab am Mittwoch seine anfänglichen Gewinne mit dem europäischen Handel ab, während Trumps Twitter-Feuerwerk für Volatilität sorgte.
Gegen 9:15 Uhr stieg der US-Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,1% auf 93,737, während der USD/JPY um 0,1% auf 105,78 zulegte.
Der GBP/USD ist um 0,3% auf 1,2919 gestiegen, während der risikosensitive AUD/USD bei 0,7140 einen Gewinn von 0,5% verbucht.
Die über Twitter bekannt gegebene Trump-Entscheidung, die Gespräche über Konjunkturmaßnahmen bis nach den Präsidentschaftswahlen am 3. November zu verschieben, erhöhte die Abwärtsrisiken für die ohnehin schon angeschlagene US-Wirtschaft. Das Covid-19-Virus grassiert nach wie vor in vielen Bundesstaaten. Dies kurbelte die Nachfrage nach Dollars an, da sich Händler aus riskanteren Währungen zurückzogen.
"Es ist eine merkwürdige Entscheidung. Da sich die Gespräche in die Länge zogen, aber zu keinem befriedigenden Abschluss kamen, hätte Präsident Trump zumindest behaupten können, dass die Schuld bei der Opposition lag", sagte Robert Carnell von ING (AS:INGA).
"Durch das einseitige Aufkündigen der Gespräche zu einer Zeit, in der viele Staaten nicht die Möglichkeit haben, eine zusätzliche Arbeitslosenversicherung zu finanzieren, scheint dies ein Glücksspiel mit schlechten Chancen auf Erfolg zu sein."
Die nachfolgenden Tweets von Trump bezogen sich auf die Unterstützung der Fluggesellschaften und des Paycheck Protection Program. Sie signalisierten, dass er zumindest einen teilweisen Sinneswandel gehabt haben könnte, und dies hat die Stimmung verbessert.
Der Federal Reserve Vorsitzende Jerome Powell hatte am Dienstag vor den schrecklichen Folgen für die US-Wirtschaft gewarnt, wenn das Coronavirus nicht wirksam bekämpft wird, und er forderte mehr wirtschaftliche Unterstützung.
Im Fokus der Investoren steht nun das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank, welches im weiteren Verlauf des Tages fällig ist. Wenn nur langsam weitere fiskalpolitische Maßnahmen ergriffen werden, dürfte der Druck auf die Zentralbanken wachsen, mehr zu tun, um die Wirtschaft zu unterstützen.
Die deutsche Industrieproduktion fiel im August um 0,2%. Volkswirte hatten mit einem plus 1,5% gerechnet. Dennoch stieg der EUR/USD um 0,2% auf 1,1753.