Zürich, 06. Jan (Reuters) - Der Dollar hat auch am Dienstag
seinen seit Jahresbeginn sichtbaren Aufwärtstrend zum Franken
und zum Euro fortgesetzt. Während ein Dollar
Bestimmend für das Verhalten der Devisenmarktteilnehmer sind der Zinsunterschied zwischen Dollar und Euro und die Hoffnung, dass Konjunkturprogramme des neuen US-Präsidenten Barack Obama die amerikanische Wirtschaft wieder in Schwung bringen können. Zunächst geht der Markt nach Händlerangaben davon aus, dass der Zinsvorsprung des Euro zum Dollar abnehmen wird. Das ergibt sich allein aus der Tatsache, dass sich die amerikanische Notenbank Fed ebenso wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) einer faktischen Nullzinspolitik verschrieben hat.
Die Fed operiert näher an der Null als die SNB und kann im Gegensatz zur Europäischen Zentralbank (EZB) ihren Leitzins nicht mehr senken. Die Schweiz hat noch einen kleinen Spielraum, während der Spielraum der EZB im Vergleich dazu bei einem Leitzins von 2,5 Prozent gross ist.
Der Kursrückgang des Euro zum Dollar sei überdies von einer Reihe von charttechnischen Faktoren beschleunigt worden, erklärten Marktteilnehmer. Dazu kämen die Probleme im Zusammenhang mit den russischen Gaslieferungen nach Europa, die den Euro belasten. Auch der Rückgang der Teuerung in Spanien und Italien lasse eine Leitzinssenkung der EZB wahrscheinlicher werden, hiess es weiter.
Der Kurs des Euro zum Franken wird meist von der Entwicklung der Aktienbörsen bestimmt. Steigende Börsenkurse begünstigen den Euro, der zum Franken über der Marke von 1,50 notierte. Grosse Kurssprünge seien aber nicht zu erwarten.
(Reporter: Albert Schmieder; redigiert von Paul Arnold)