Von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar zeigte sich am Mittwochmorgen in Asien leicht schwächer und notierte im Minus, während der Euro eine Verschnaufpause einlegen konnte. Auch viele Rohstoffwährungen konnten ihre jüngsten Höchststände nicht halten, da die Anleger davon ausgehen, dass die hohen Energie-, Getreide- und Metallpreise die Nachfrage langfristig verringern könnten.
Der US Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, verlor bis 4:36 Uhr MEZ 0,05 % auf 99,035. Damit notierte die US-Währung knapp unter einem 22-Monats-Hoch.
USD/JPY stieg leicht um 0,15 % auf 115,84. Das japanische BIP wuchs im 4. Quartal 2021 um 1,1 % im Quartalsvergleich und um 4,6 % im Jahresvergleich.
AUD/USD notierte ebenfalls 0,15 % höher auf 0,7277, wobei Australiens Westpac Consumer Sentiment im März um 4,2 % geschrumpft ist. NZD/USD stieg um 0,10 % auf 0,6811.
Verluste musste dagegen USD/CNY hinnehmen, denn das Währungspaar verlor 0,03 % und notierte auf 6,3168. Chinesische Daten haben gezeigt, dass der Verbraucherpreisindex im Monatsvergleich um 0,6 % und im Jahresvergleich um 0,9 % zugelegt hat. Der Erzeugerpreisindex stieg im Jahresvergleich um 8,8 %.
GBP/USD notierte 0,08 % höher auf 1,3114.
Der Euro konnte sich unterdessen im frühen Handel stabilisieren und erholt sich derzeit von einem 22-Monats-Tief von 1,0806 USD auf 1,0898 USD. Die Nachricht, dass die Europäische Union Berichten zufolge über die Ausgabe gemeinsamer Anleihen diskutiert, gaben der europäischen Einheitswährung ebenfalls Auftrieb.
Obwohl eine solche Ausgabe weitere Konjunkturmaßnahmen und eine eventuelle Fiskalunion ankündigen könnte, wurden nicht viele Details bekanntgegeben. Einige Anleger warnten auch davor, dass der Euro keine grßen Sprünge nach oben machen werde, solange die russische Invasion in der Ukraine andauert.
„Unser kurzfristiger Pessimismus wird von der Ansicht getrieben, dass die Befürchtungen der Anleger, dass sich der Krieg über die Grenzen der Ukraine hinaus erstrecken könnte, nicht so schnell zerstreut werden“, sagte Stephen Englander, globaler Leiter der G10-Devisenforschung bei Standard Chartered, gegenüber Reuters.
Der Euro werde bis zum Ende des Quartals auf 1,06 USD fallen, bevor er sich bis zum Jahresende auf 1,14 USD erholen wird, wenn eine Art Einigung zur Eindämmung der Kampfhandlungen erzielt werde, fügte er hinzu.
Die Anleger blicken nun auf die neueste geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die am Donnerstag fällig ist. Die Möglichkeit einer Stagflation bedeutet, dass die Wetten darauf zunehmen, dass die Zentralbank Zinserhöhungen bis ins Spätjahr 2022 hinauszögern wird.
Die jüngste Hinwendung zu Rohstoffwährungen durch steigende Exportpreise scheint sich ebenfalls zu verlangsamen. Steigende Rohstoffkosten belasten auch die Verbraucher und hemmen das Wirtschaftswachstum. Der australische Dollar stabilisierte sich und liegt etwa 2 % unter dem 4-Monats-Hoch vom Montag von 0,7440 USD.
„Die Marktteilnehmer könnten ihre Ansicht von „Australischer Dollar kaufen, weil die Rohstoffpreise hoch sind“ zu „Australische Dollar verkaufen, weil sehr hohe Rohstoffpreise die Nachfrage zerstören werden“ ändern“, sagte Carol Kong, Strategin der Commonwealth Bank Of Australia, gegenüber Reuters.
„Es ist immer noch möglich, dass AUD/USD die Marke von 0,7000 USD testet, bevor die Auswirkungen des Krieges nachlassen.“
Der russische Onshore-Devisenmarkt wird voraussichtlich heute im Laufe des Tages zum ersten Mal in dieser Woche geöffnet werden. Der Rubel hat neben anderen russischen Vermögenswerten seit der Invasion der Ukraine einen heftigen Tiefschlag erlitten.