Von Peter Nurse
Investing.com – Der Dollar konnte im frühen europäischen Handel am Donnerstag zulegen und kletterte auf ein 9-Monats-Hoch, nachdem die US-Zentralbank Fed die Möglichkeit angesprochen hatte, noch in diesem Jahr die Anleihekäufe zu drosseln.
Um 9:55 Uhr MEZ lag der Dollar Index, der den Dollar gegenüber einer Auswahl von sechs anderen Währungen nachzeichnet, 0,4 % höher bei 93,460, und damit kurz unterhalb des zuvor erreichten Niveaus von 93,517, dem stärksten seit Anfang November.
EUR/USD fiel um 0,3 % auf 1,1675 und damit auf den tiefsten Stand seit November 2020. GBP/USD sank um 0,4 % auf 1,3708 und erreichte damit ein 4-Wochen-Tief. AUD/USD verlor 0,6 % auf 0,7188, ein Niveau, das seit dem 5. November nicht mehr erreicht wurde.
Das Protokoll der Juli-Sitzung der Fed wurde am Mittwoch veröffentlicht und zeigte, dass die Fed-Offiziellen durchaus das Potenzial sehen, den Anleihekauf noch in diesem Jahr zu drosseln, wenn die wirtschaftliche Erholung wie bisher weiter geht. Allerdings wurde die Bedingung eines „weiter nachhaltigen Fortschritts“ in Richtung Vollbeschäftigung bisher nicht erreicht.
Das Treffen der Fed fand kurz vor Veröffentlichung der starken Zahlen zum US-Arbeitsmarkt außerhalb der Landwirtschaft statt und verfestigt aller Wahrscheinlichkeit nach die Ansicht, dass die Zentralbank auf dem Jackson Hole Symposium nächste Woche weitere Details zur Drosselung der Anleihekäufe bekanntgeben wird.
Zuvor werden die wöchentlichen Zahlen zu den Arbeitslosenerstmeldungen veröffentlicht. Diese sollten auf eine schrittweise Verbesserung des US-Arbeitsmarkts hindeuten. Der Index für das produzierende Gewerbe der Fed in Philadelphia für den August wird planmäßig am Donnerstag veröffentlicht. Es wird eine leichte Verbesserung gegenüber dem Juli erwartet.
Darüber hinaus stieg USD/JPY 0,3 % höher auf 110,06. USD/CHF kletterte um 0,2 % auf 0,9186. Der Dollar übertraf zudem den japanischen Yen und den Schweizer Franken, nachdem die Fed ihr Protokoll veröffentlicht hatte.
Allerdings konnten sich beide Währungen auf anderen Märkten diese Woche stark entwickeln, was die anhaltende Nachfrage nach sicheren Häfen inmitten der politischen Unruhen in Afghanistan unterstreicht. EUR/CHF verlor diese Woche rund 1 %, EUR/JPY fiel dagegen um 0,8 %.
An anderer Stelle stieg USD/CNY vor der nächsten Sitzung der chinesischen Zentralbank am Freitag um 0,2 % auf 0,6959 und lag damit knapp unter dem 3-Wochen-Hoch.
Es wird erwartet, dass die People’s Bank of China den Leitzins den 16. Monat in Folge unverändert lässt. Allerdings wird diese Ansicht nicht von allen Marktteilnehmern angesichts der nachlassenden wirtschaftlichen Erholung des Landes geteilt.
Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Wechselkursen, hier zum Währungsrechner und hier zu den Devisen-Optionen. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.