Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar legte im europäischen Frühhandel am Mittwoch leicht zu, bewegt sich aber angesichts der Auswirkungen der Omikron-Variante auf die Weltwirtschaft weiterhin in engen Spannen.
Gegen 08.55 Uhr stieg der Dollar Index, der die Stärke des Greenbacks gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen misst, um 0,1% auf 96,558.
Der USD/JPY kletterte um 0,1% auf 114,16, der EUR/USD fiel um 0,1% auf 1,1267 und der GBP/USD sank um 0,1% auf 1,3252, nachdem die britische Wirtschaft im Zeitraum Juli bis September langsamer wuchs als zuvor angenommen. Für den risikoempfindlichen AUD/USD ging es um 0,2% auf 0,7137 nach unten.
"Die Woche vor und nach Weihnachten ist in der Regel für die meisten Anlageklassen, einschließlich Devisen, ein Zeitraum mit geringer Volatilität", so die Analysten der ING (AS:INGA) in einer Mitteilung. "In diesem Jahr dürften jedoch einige Saisontrends nicht so ausgeprägt sein, da mit der neuen Omikron-Variante die Gefahr besteht, dass neue Beschränkungen erlassen werden und gleichzeitig die Märkte immer noch die Woche mit den wichtigsten Zentralbankentscheidungen verarbeiten."
Global gesehen häufen sich die Omikron-Infektionen in Europa, den USA und Asien, was viele Länder zur Erwägung neuer Mobilitätsbeschränkungen veranlasst, was sich negativ auf die Risikostimmung auswirken dürfte und somit dem Safe-Haven-Dollar zugute kommt.
Darüber hinaus kündigte die US-Notenbank Fed in der vergangenen Woche eine Beschleunigung des Zurückfahrens ihres Anleihekaufprogramms an, was Zinserhöhungen auf die erste Hälfte des Jahres 2022 vorverlegen könnte.
Dies steht im Gegensatz zur immer noch sehr akkommodierenden Ausrichtung der Bank of Japan, während die Europäische Zentralbank in der vergangenen Woche ihre Stimulus-Maßnahmen nur geringfügig reduzierte und eine Zinserhöhung im nächsten Jahr weiterhin ausschloss.
Ein weiterer Faktor, der den Dollar in nächster Zeit stützen könnte, ist die zunehmende Spannung an der Russland-Ukraine-Grenze, nachdem berichtet wurde, dass Russland Truppen in Vorbereitung einer Invasion mobilisiert.
Präsident Wladimir Putin hat am Dienstag in einer Rede klar Stellung bezogen. In der Auseinandersetzung mit den USA wegen der Ukraine habe Russland keinen Spielraum für einen Rückzug und werde zu einer "militärisch-technischen" Reaktion gezwungen sein, wenn der Westen nicht nachgebe.
Daraufhin erklärte ein Vertreter der Biden-Administration, dass US-Beamte strenge Exportkontrollmaßnahmen in Erwägung ziehen, um die russische Wirtschaft im Falle einer Invasion in der Ukraine hart zu treffen.
Der USD/RUB fiel um 0,2 % auf 73,8510. Dabei profitierte der Rubel weiterhin von der zweiten Zinserhöhung der Bank of Russia um 100 Basispunkte Ende letzter Woche in diesem Jahr.
Andernorts fiel der USD/TRY um 0,3% auf 12,4859. Die Lira erholte sich von ihren Rekordtiefs gegenüber dem Dollar, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan Anfang der Woche Maßnahmen zur Stützung der Währung vorgestellt hatte, darunter ein Programm zum Schutz von Ersparnissen vor Wechselkursschwankungen der Lira.
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