Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar stabilisierte sich im frühen europäischen Handel am Montag und notierte knapp über einem Siebenmonatstief. Parallel dazu gab der Euro-Dollar-Kurs moderat nach. Der japanische Yen legte im Vorfeld einer Sitzung der Bank of Japan zu.
Bis 09.55 Uhr MEZ legte der Dollar Index, der den Greenback gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen abbildet, auf 102,23 zu.
Der Dollar hat im bisherigen Jahresverlauf um mehr als 1 % abgewertet. Den in der vergangenen Woche in den USA veröffentlichten Daten zum Verbraucherpreisindex zufolge ist die Inflation im Dezember zum ersten Mal seit mehr als zweieinhalb Jahren gesunken.
Dies hat den Eindruck bestätigt, dass die Inflation auf dem Rückzug ist, was wiederum zu der Erwartung geführt hat, dass sich die US-Notenbank dem Ende ihres Zinserhöhungszyklus nähert und die Zinsen nicht mehr so kräftig steigen werden wie zuvor befürchtet.
Den wichtigsten US-Datenpunkt in dieser Woche stellen die US-Einzelhandelsumsätze am Mittwoch dar. Diese waren im November so stark gesunken wie seit 11 Monaten nicht mehr, und ein ähnlicher Rückgang im Dezember würde die Erwartung untermauern, dass die Fed ihre aggressiven Zinserhöhungen zurückfahren muss, um weiteren Schaden für die Wirtschaft zu vermeiden.
Der USD/JPY kletterte um 0,1 % auf 128,00 und lag damit knapp über seinem am Montag erreichten Sieben-Monats-Tief. Der Fokus der Händler richtet sich dabei auf die geldpolitische Sitzung der Bank of Japan im weiteren Verlauf der Woche.
Die Erwartungen wachsen, dass die BOJ bei der Bekanntgabe ihrer geldpolitischen Entscheidung am Mittwoch weitere Änderungen an ihrer Zinssteuerungspolitik vornehmen wird, nachdem sie im vergangenen Monat überraschend das Zielband für die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen ausgeweitet hat.
In Japan steigen die Preise, und die Inflation in der Hauptstadt Tokio hat zum ersten Mal seit 1982 die 4 %-Marke erreicht, so dass der Druck auf die Zentralbank wächst, von ihrer ultralockeren Geldpolitik abzurücken.
"Der USD/JPY hat sehr schnell einen weiten Weg zurückgelegt, aber einige der längerfristigen Verzerrungen auf dem Devisenoptionsmarkt deuten auf eine strukturelle Verschiebung der Marktmeinung in Bezug auf den USD/JPY hin", so die Analysten der ING (AS:INGA) Bank in einer Notiz. "Wir glauben, dass sich nur wenige der Abwärtsbewegung des USD/JPY in den Weg stellen werden. 126,50 scheint das klare kurzfristige Ziel für den USD/JPY zu sein."
Der EUR/USD gab moderat auf 1,0811 nach, nachdem er zuvor mit 1,0874 ein neues Neunmonatshoch erreicht hatte, während der GBP/USD auf 1,2224 sank und damit knapp unter einem neuen Einmonatshoch lag.
Der AUD/USD büßte 0,1 % auf 0,6968 ein. Zuvor hatte er zum ersten Mal seit August die wichtige Marke von 0,7000 erreicht. Für den USD/CNY ging es um 0,1 % auf 6,7090 nach oben. Die Zentralbank pumpte mehr Liquidität in die Märkte, um das Wirtschaftswachstum zu stützen, während das Land mit dem bisher schlimmsten COVID-19-Ausbruch zu kämpfen hat.