von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar lag am Montagmorgen in Asien im Minus, konnte sich aber nach seinem stärksten Wochenverlust seit mehr als einem Monat stabilisieren, als die Anleger das relative Tempo der Zinserhöhungen verschiedener Zentralbanken neu einschätzten.
Der Dollar-Index, der die amerikanische Währung gegenüber einem Korb aus anderen Währungen abbildet, lag gegen 04:44 MEZ um 0,01% tiefer auf 93,618.
Der USD/JPY legte um 0,15% auf 113,64 zu.
Der AUD/USD stieg um 0,09% auf 0,7471, bevor Australien am Mittwoch seinen Verbraucherpreisindex veröffentlicht. Der NZD/USD sank um 0,04% auf 0,7150, während die Märkte in Neuseeland wegen eines Feiertags geschlossen bleiben.
Der USD/CNY stieg um 0,09% auf 6,3899, als China mit einem neuen Covid-19-Ausbruch zu kämpfen hat. Der GBP/USD legte um 0,14% auf 1,3770 zu. Der Markt taxiert die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank of England auf ihrer Sitzung in der nächsten Woche den Leitzins anheben wird, auf 60 Prozent.
Der US-Dollar zeigte Schwäche, insbesondere gegenüber dem Yen, nachdem der Vorsitzende der Federal Reserve Jerome Powell am Freitag erklärt hatte, dass der Abbau der Anleihekäufe bald beginnen sollte. Allerdings sagte er auch, dass die Zeit für Zinserhöhungen noch nicht gekommen sei. Die Anleger hatten für die zweite Jahreshälfte 2022 bereits Zinsanhebungen der Fed eingepreist. In der Erwartung, dass andere Notenbanken schon früher handeln werden, begannen sie jedoch bereits, ihre Long-Positionen im Dollar abzubauen.
Einige Analysten sind jedoch nach wie vor davon überzeugt, dass der Dollar seine Kursgewinne dank einer hawkischen Fed weiter ausbauen kann.
"Die Risiken für den Dollar bleiben nach oben gerichtet", sagte Kim Mundy, Währungsanalyst bei der Commonwealth Bank of Australia (OTC:CMWAY), gegenüber Reuters.
"Die Fed-Mitglieder räumen langsam ein, dass die Inflationsrisiken nach oben gerichtet sind. Das hat zur Folge, dass die Zinsmärkte weiterhin einen aggressiveren Zinserhöhungszyklus einpreisen können, der den Dollar stützen kann."
Die Anleger warten nun auf neue US-Daten, darunter die Kernaufträge für langlebige Güter, die am Mittwoch veröffentlicht werden, und die BIP-Zahlen für das dritte Quartal, die am Tag darauf folgen werden.
Auch die Bank of Japan und die Europäische Zentralbank werden am Donnerstag ihre jeweiligen geldpolitischen Entscheidungen treffen.
Unterdessen dürfte die türkische Lira weiter abwerten. Hintergrund sind die Erwartungen, dass die Staatsbanken der überraschenden Zinssenkung der Zentralbank nachkommen werden.
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