Von Gina Lee
Investing.com – Der Dollarkurs gab am Donnerstagmorgen in Asien leicht nach und blieb unter seinem 16-Monats-Hoch. Die US-Währung hat ihre kürzliche Rallye unterbrochen und schon stellt sich die Frage, ob sie sich verlangsamen wird.
Der US Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, verlor bis 4:40 Uhr MEZ 0,08 % auf 95,748. Am Mittwoch erreichte er mit 96,226 seinen höchsten Stand seit Mitte Juli 2020.
Der USD/JPY verlor 0,02 % auf 114,05.
Der AUD/USD notierte 0,02 % schwächer bei 0,7268 und der NZD/USD legte 0,33 % auf 0,7020 zu.
Der USD/CNY notierte 0,02 % höher bei 6,3787 und der GBP/USD kletterte 0,10 % auf 1,3494. Die britische Inflation zog im Oktober sprunghaft an, wobei der Verbraucherpreisindex im Monatsvergleich um 1,1 % und im Jahresvergleich um 4,2 % anstieg. Das unerwartet hohe Niveau setzt die Bank of England unter Druck, die Zinsen im Dezember anzuheben.
Der Euro notierte bei 1,1316 USD und blieb damit in der Nähe eines 16-Monats-Tiefs, da die Europäische Zentralbank bei möglichen Zinserhöhungen weithin auf die Bremse tritt.
Besser als erwartete US-Einzelhandelsumsätze Anfang der Woche gaben der jüngsten Dollar-Rallye unterdessen einen kräftigen Schub. Die US-Inflation, die im Oktober ein Rekordhoch seit 30 Jahren erreichte, ließ auch darauf hoffen, dass die US-Notenbank die Zinsen Mitte 2022 anheben wird.
„Die Nachhaltigkeit der aktuellen Dollarstärke über die nächsten Monate hinaus scheint jedoch alles andere als sicher zu sein“, sagte Luc Luyet, FX-Stratege von Pictet Wealth Management, gegenüber Reuters.
„Die Markterwartungen der Fed sind allmählich richtig hawkish, was darauf hindeutet, dass der Dollar von diesem Faktor in Zukunft nur begrenzten Rückenwind bekommt. Darüber hinaus könnten die Wachstumsaussichten den Euro stärker unterstützen, da der schlimmste Teil einer langsamer wachsenden chinesischen Wirtschaft überwunden zu sein scheint, während das Corona-Virus und die Kosten für Energieimporte weniger problematisch sein könnten als im vergangenen Winter“, fügte Luyet hinzu.
Andere Anleger betrachteten den Pullback des Dollars als Kaufgelegenheit. „In letzter Zeit waren Dips nur selten, aber alles, was unter die Marke von 95 geht, sieht nach einer Kaufgelegenheit aus“, schrieben Westpac-Analysten in einem Kommentar.
Unterdessen notierten rohstoffabhängige Währungen dank der Ölpreise, die auf ein 6-Wochen-Tief fielen, tiefer. Der kanadische Dollar wurde zu seinem US-Pendant bei 1,2608 gehandelt, nahe einem 6-Wochen-Tief. Auch die Bank of Canada wird voraussichtlich Anfang 2022 mit Zinserhöhungen beginnen.