Investing.com - Der US-Dollar legte am Mittwoch im frühen europäischen Handel leicht zu, blieb aber in der Nähe seiner jüngsten Tiefstände, nachdem die US-Notenbank ihr Sitzungsprotokoll veröffentlicht hatte.
Bis 10.10 Uhr MEZ stieg der Dollar-Index, der die Entwicklung des Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,2 % auf 103,689 und lag damit knapp über dem am Dienstag markierten Zweieinhalbmonatstief von 103,17.
Im November ist der Index bisher um rund 3 % gefallen und steuert auf das schlechteste Monatsergebnis seit einem Jahr zu.
Fed-Protokoll bringt keinen signifikanten Stimmungsumschwung
Im am Dienstag veröffentlichten Sitzungsprotokoll der US-Notenbank hieß es, die Fed werde bei der weiteren Gestaltung ihrer Geldpolitik "vorsichtig" vorgehen und "alle Teilnehmer hielten es für angemessen", das aktuelle Zinsniveau beizubehalten. Das ließ am Markt Zweifel aufkommen, wann die Notenbank mit Leitzinssenkungen beginnen würde.
Die Fed-Vertreter deuteten jedoch auch an, dass sie die Zinsen nur dann wieder anheben würden, wenn die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung ins Stocken geraten, was darauf hindeutet, dass eine weitere Straffung in naher Zukunft unwahrscheinlich ist.
"Das Protokoll der Federal Reserve bestätigte erneut die vorsichtige Herangehensweise an die Zinssätze, was die Märkte nicht sonderlich beunruhigte", so die Analysten der ING (AS:INGA) Bank in einem Kommentar.
Aufgrund des Thanksgiving-Feiertags am Donnerstag werden die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe um einen Tag vorgezogen und am Mittwoch zusammen mit den Oktober-Daten zu langlebigen Wirtschaftsgütern und dem Verbrauchervertrauen veröffentlicht.
"Wir glauben, dass es noch etwas zu früh ist, um eine Fortsetzung des Abwärtstrends des Dollars zu erwarten. Dazu müssten die US-Daten deutlich schwächer ausfallen oder die Fed müsste eine weitere Zinserhöhung offiziell vom Tisch nehmen", so die ING weiter.
Euro und Pfund Sterling ziehen sich zurück
In Europa fiel der EUR/USD um 0,2 % auf 1,0886. Damit büßte der Euro einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder ein, die ihn zum Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte August getrieben hatten.
Ein starker Rückgang der Inflation in der Eurozone hat zu Spekulationen über bevorstehende Zinssenkungen geführt, doch die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, mahnte in einer Rede am Dienstag zur Vorsicht.
"Dies ist nicht die Zeit, um den Sieg zu verkünden", sagte Lagarde in einer Rede in Berlin. "Wir müssen uns weiterhin darauf konzentrieren, die Inflation wieder auf unser Ziel zu bringen, und dürfen keine voreiligen Schlüsse ziehen, die auf kurzfristigen Entwicklungen beruhen."
Der Wechselkurs GBP/USD fiel um 0,2 % auf 1,2511 und lag damit in der Nähe seines gestrigen Zweimonatshochs von 1,2558.
Der britische Finanzminister Jeremy Hunt wird im weiteren Verlauf der Sitzung seine jährliche Herbsterklärung abgeben. Presseberichten zufolge wird er Steuersenkungen ankündigen, um den trüben Wachstumsaussichten des Inselstaates zu begegnen, nachdem die britische Wirtschaft im dritten Quartal stagnierte.
Im Vorfeld der jüngsten geldpolitischen Sitzung der schwedischen Zentralbank stieg der USD/SEK um 0,3 % auf 10,4998.
Der Markt ist weiterhin unentschlossen, ob die Riksbank eine Zinserhöhung beschließen wird. Sollten die Notenbanker jedoch die Füße still halten, könnte der Markt dies als Ende des Zinserhöhungszyklus interpretieren und die Schwedische Krone unter Druck setzen.
Asiatische Währungen geben nach
In Asien stieg der USD/CNY um 0,2 % auf 7,1496. Der Yuan gab damit einen Teil seiner jüngsten Kursgewinne wieder ab, nachdem die People's Bank of China eine Reihe von stärker als erwartet ausgefallenen Midpoint-Fixings bekannt gegeben hatte und es Berichte gab, wonach Peking weitere Konjunkturmaßnahmen plane.
Nachdem der Yen den höchsten Stand seit drei Monaten gegenüber dem Dollar erreicht hatte, erholte sich der USD/JPY um 0,6 % auf 149,25. Die Perspektiven für den Yen werden weiterhin von der Ungewissheit über die abwartende Haltung der Bank of Japan getrübt, die bislang kaum Änderungen ihrer ultralockeren Geldpolitik signalisiert hat.