Investing.com - Der US-Dollar gab im frühen europäischen Handel am Montag leicht nach, blieb aber in der Nähe seines Sechsmonatshochs. Händler hielten sich in Erwartung mehrerer wichtiger Zinsentscheidungen der Zentralbanken in dieser Woche, insbesondere der US-Notenbank, zurück.
Um 09.05 Uhr MESZ notierte der Dollar-Index, der die Entwicklung des Dollars gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen misst, 0,1 % niedriger bei 104,937 und damit in der Nähe seines in der vergangenen Woche erreichten Sechsmonatshochs von 105,43.
Fed behält hawkishen Ton bei
Der Dollar gab am Montag leicht nach, behielt aber seine grundlegende Stärke aufgrund der jüngsten US-Daten, die auf eine robuste Wirtschaft hindeuten, während die Verbraucherinflation im letzten Monat um 0,6 % im Monatsvergleich anstieg. Es war der stärkste Preisanstieg seit Juni 2022, bedingt durch die gestiegenen Treibstoffpreise.
Es wird allgemein erwartet, dass die Federal Reserve bei ihrer jüngsten Entscheidung am Mittwoch die Zinsen unverändert lässt, doch dürfte sie ihre restriktive Haltung beibehalten und die Möglichkeit mindestens einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr signalisieren.
"Die anhaltenden Inflationssorgen und die robuste Wirtschaft deuten darauf hin, dass die Fed weiterhin das Potenzial für eine letzte Zinserhöhung signalisieren wird, auch wenn wir nicht glauben, dass sie es tun wird", schreiben die Analysten der ING (AS:INGA) Bank in einem Kommentar.
Signalisiert die BOE das Ende des Zinserhöhungszyklus?
Die Bank of England trifft sich auch in dieser Woche und wird am Donnerstag voraussichtlich zum 15. Mal die Zinssätze im Zuge der nach wie vor hohen Inflation und der robusten Wirtschaft Großbritanniens erhöhen.
Der GBP/USD kletterte auf 1,2391, nachdem laut der Immobilienagentur Rightmove (OTC:RTMVY) die Angebotspreise für Häuser in Großbritannien nach einem starken Rückgang im August in diesem Monat leicht gestiegen waren.
Die Aussichten für die Wirtschaft sind jedoch insgesamt ziemlich düster: Der wichtigste britische Branchenverband des verarbeitenden Gewerbes senkte am Montag seine Wachstumsprognose für den Sektor für dieses und das nächste Jahr und verwies auf einen starken Rückgang der Fabrikproduktion und die wirtschaftliche Unsicherheit.
Dies erhöht die Möglichkeit, dass die BOE nach der erwarteten Zinserhöhung am Donnerstag ein Ende ihres Zinserhöhungszyklus signalisieren könnte.
BOJ-Sitzung ist das Highlight am Freitag
Der USD/JPY fiel um 0,1 % auf 147,64. Im Mittelpunkt steht die Sitzung der Bank of Japan am Freitag. Kazuo Ueda, Gouverneur der Bank of Japan, hatte in der vergangenen Woche Spekulationen über eine bevorstehende Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik geschürt.
Zwar dürften etwaige Zinserhöhungen den Yen etwas stützen, doch hat die Währung angesichts des nachlassenden Interesses an Carry-Trade-Geschäften und der sich vergrößernden Kluft zwischen den lokalen und den US-Zinssätzen weiterhin zu kämpfen.
EZB-Mitglieder melden sich zu Wort
Der EUR/USD rückte um 0,1 % auf 1,0660 vor. Für Bewegung am Montag könnten die Wortmeldungen der EZB-Politiker Luis de Guindos, Frank Elderson und Fabio Panetta sorgen.
Ihre Äußerungen dürften Aufschluss darüber geben, wie groß der Dissens unter den Mitgliedern des Gremiums über ein mögliches Ende des einjährigen Zinserhöhungszyklus ist. Die Zentralbank hatte in der vergangenen Woche ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf ein Rekordhoch angehoben.