Investing.com - Der US-Dollar gab im frühen europäischen Handel am Freitag etwas nach. Auf der anderen Seite erholte sich der Euro von seinen Mehrmonatstiefs, die er im Anschluss an die jüngste Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) erreicht hatte, auf der signalisiert worden war, dass es sich womöglich um die letzte Zinserhöhung handeln würde.
Um 9.20 Uhr MESZ notierte der Dollar-Index, der die Entwicklung des Dollars gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, 0,1 % niedriger bei 104,982 und damit weit entfernt von seinem am Vortag erreichten Sechs-Monats-Hoch von 105,43.
EZB signalisiert Zinsgipfel
Der EUR/USD stieg um 0,2% auf 1,0667 und erholte sich damit von einem neuen Dreimonatstief, das er am Donnerstag nach der jüngsten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) erreicht hatte.
Obwohl die Zentralbank am Donnerstag den Leitzins um 25 Basispunkte auf ein Rekordtief angehoben hatte, signalisierte sie gleichzeitig, dass dies wahrscheinlich der letzte Zinsschritt in ihrem mehr als einjährigen Kampf gegen die hohe Inflation gewesen sei.
"Mit der heutigen Entscheidung haben wir aus heutiger Sicht einen ausreichenden Beitrag geleistet, um die Inflation zeitnah auf ihr Zielniveau zurückzuführen", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung.
Die Notenbank hob auch ihre Inflationsprognose an und geht nun davon aus, dass die Teuerung in den nächsten zwei Jahren langsamer in Richtung ihres Zielwertes von zwei Prozent sinken wird, senkte aber gleichzeitig ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum.
"Eine weitere Abschwächung der Wirtschaft und ein stärkerer disinflationärer Trend werden es sehr schwer machen, Argumente für weitere Zinserhöhungen in der nahen Zukunft zu finden", so die Analysten der ING (AS:INGA) Bank in einem Kommentar.
Fed bleibt hawkish
Der Dollar legte gestern zu, nachdem die US-Einzelhandelsumsätze im August um 0,6 % statt der geschätzten 0,2 % gestiegen waren, während die US-Erzeugerpreise im August stärker als gedacht zulegten.
Es wird erwartet, dass die US-Notenbank bei ihrer Sitzung in der kommenden Woche die Zinssätze unverändert lässt. Die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft dürfte die US-Notenbank jedoch dazu veranlassen, ihre restriktive Haltung zu bekräftigen.
"Die Anzeichen für eine schwächere Disinflation haben einen Anreiz geschaffen, in den Dot-Plot-Projektionen für Ende 2023 an einer Zinserhöhung festzuhalten, während die robusten US-Daten durchaus zu einer höheren Revision des Median-Plots für 2024 führen könnten (der derzeit eine Lockerung um 100 Basispunkte vorsieht)", so die ING.
BOJ und BOE tagen nächste Woche
Die jüngsten Daten aus China gaben dem Yuan Auftrieb. So fiel der USD/CNY um 0,1 % auf 7,2704. Die Daten zu Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätzen für August fielen besser aus als erwartet.
Der USD/JPY stieg um 0,2% auf 147,74. Die Aufmerksamkeit gilt nun der Sitzung der Bank of Japan nächste Woche. Die Notenbank hatte zuletzt ein Ende der Negativzinspolitik angedeutet.
Das Währungspaar GBP/USD legte um 0,2 % auf 1,2429 zu. Damit notiert es über einem Dreimonatstief. Auf der Sitzung der Bank of England in der kommenden Woche wird von den Märkten die vierzehnte Zinserhöhung in Folge erwartet.