FOKUS 1-Dollar-Schwäche hält an - Euro über 1,41 Dollar

Veröffentlicht am 29.05.2009, 16:58
EUR/USD
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* Mögliche GM-Insolvenz lastet auf Dollar

* Index der Einkaufsmanager von Chicago enttäuscht

* Gewinne am Rentenmarkt schmelzen ab

(neu: aktuelle Kurse, Händler-Aussagen)

Frankfurt, 29. Mai (Reuters) - Zweifel an der Finanzierbarkeit der hohen US-Staatsschulden haben am Freitag den Dollar weiter geschwächt. Der Euro stieg um mehr als einen US-Cent bis auf 1,4135 Dollar und notierte damit so hoch wie seit Ende Dezember nicht mehr. "Der Trend hat gedreht, es sieht so aus, als gebe es für den Euro nur noch eine Einbahnstraße nach oben", sagte ein Händler in Frankfurt. "Vielleicht spielt dabei auch GM eine Rolle", fügte er hinzu. Börsianer erwarten, dass der US-Autobauer in den nächsten Tagen Gläubigerschutz beantragen wird. Es wäre die größte industrielle Insolvenz in der US-Geschichte.

Ein gemischtes Bild lieferten die jüngsten US-Konjunkturdaten. Enttäuschend fiel der Index der Einkaufsmanager von Chicago aus, der im Gegensatz zu anderen Frühindikatoren im Mai gesunken ist. "Das passt nicht in das Bild einer Aufhellung der Stimmungsindikatoren", sagte Analyst Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. "Angesichts der im Raum Chicago angesiedelten Autoindustrie könnte es aber auch durchaus sein, dass dort wegen der sich abzeichnenden GM-Insolvenz eine Sonderstimmung herrscht."

Wenig überraschend werteten Analysten, dass das US-Bruttoinlandsprodukt einer zweiten Schätzung zufolge in den ersten drei Monaten dieses Jahres um annualisiert 5,7 Prozent geschrumpft ist - allerdings etwas stärker als vom Konsens erwartet. Das Gesamtbild für den US-Dollar dürfte nach Ansicht von Sartoris negativ bleiben. "Charttechnisch hat der Euro zudem keine großen Widerstände voraus, so dass ein Anstieg auf 1,43 oder 1,44 Dollar in der kommenden Woche durchaus möglich sein könnte."

Am europäischen Rentenmarkt erholten sich die Kurse zunächst etwas von den Verlusten der beiden Vortage. Die Kursgewinne des Bund-Future schmolzen am Nachmittag jedoch zusammen. Der Kontrakt lag noch fünf Ticks im Plus bei 119,23 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe betrug 3,639 Prozent. Investoren zeigten sich erleichtert, dass die Flut neuer Staatsanleihen aus den USA ihren Zenit nun überschritten hat.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 28.05.09

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EZB 1,4098 1,3856

EuroFX 1,4099 1,3880

Umlaufrendite in Prozent 3,26 3,32

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Ralf Banser)

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