FOKUS 1-Euro legt weiter zu - Investoren werden risikobereiter

Veröffentlicht am 02.06.2009, 16:19
Aktualisiert 02.06.2009, 16:24
EUR/USD
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BNPP
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* Marktexperten erwarten weiter schwachen Dollar

* Bund-Future leicht im Minus

Frankfurt, 02. Jun (Reuters) - Fortdauernde Skepsis über die steigende Verschuldung der USA hat den Dollar am Dienstag weiter belastet. Der Euro verteuerte sich auf bis zu 1,4281 Dollar und notierte damit rund eineinhalb US-Cent über seinem Stand am späten Montagabend. Später gaben die Notierungen wieder etwas nach. "Der Dollar steht noch immer auf einem instabilen Untergrund", sagte Währungsstratege Lee Hardman von Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ.

Nachdem der Dollar lange Zeit als sicherer Hafen in der Wirtschaftskrise galt, drehte zuletzt die Stimmung. "Es gibt viele Einflussfaktoren, die auf einen weiter schwachen Dollar hindeuten", sagte Devisenanalyst Eugen Keller vom Bankhaus Metzler: "Amerika betreibt die aggressivere Politik, um die Konjunktur wieder flott zu bekommen." Dadurch stiegen Neuverschuldung und Geldmenge an, was Zweifel an der Konsolidierung der Staatsschuld aufkommen lasse. "Das straft der Devisenmarkt ab", erläuterte Keller.

Einige Analysten erklärten die aktuelle Dollarschwäche mit der wieder erwachenden Risikobereitschaft der Investoren. Sie verkauften daher als sehr sicher geltenden US-Staatsanleihen und investierten in höher verzinste, aber risikoreichere Anlagen in aufstrebenden Märkten. "Es ist nicht so sehr eine Flucht aus dem Dollar, wie es erscheint. Aber es ist eine ausgeprägte Präferenz für Anlagen mit höherem Renditesteigerungspotenzial", sagte Währungsstratege Neil Mellor von der Bank of New York Mellon.

Die Rentenmärkte notierten leicht im Minus, nachdem die Kurse am Montag deutlich nachgegeben hatten. Der für Europa richtungweisende Bund-Future lag vier Ticks tiefer bei 118,95 Punkten. Die dem Terminkontrakt zugrundeliegende zehnjährige Bundesanleihe rentierte etwas niedriger bei 3,65 Prozent. "Die Konjunkturerwartungen haben sich zuletzt stetig nach oben verschoben, das belastet tendenziell die Rentenmärkte", sagte ein Analyst. Nach Einschätzung des Zinsstrategen Patrick Jacq von BNP Paribas führt die steigende Risikobereitschaft dazu, dass Anleger von Staats- in Unternehmensanleihen umschichten.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 01.06.09

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EZB 1,4238 1,4220

EuroFX 1,4231 1,4229

Umlaufrendite in Prozent 3,30 3,26

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Georg Merziger)

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