FOKUS 1-Euro zeitweise über 1,42 Dollar - GM belastet Dollar

Veröffentlicht am 01.06.2009, 13:46
Aktualisiert 01.06.2009, 13:48

* GM belastet Dollar - Opel-Rettung stützt Euro

* Hohes Anleihevolumen im Wochenverlauf erwartet

(neu: GM, Opel, europäische Konjunkturdaten)

Frankfurt, 01. Jun (Reuters) - Zunehmende Zweifel an der Finanzierbarkeit der hohen US-Staatsschulden sowie die erwartete Insolvenz von GM haben am Pfingstmontag den Dollar belastet. Der Euro stieg in der Spitze um fast einen US-Cent auf 1,4246 Dollar und notierte damit so hoch wie seit Ende Dezember nicht mehr. Bis zum Mittag bröckelte der Kurs leicht ab. "GM und die Sorge, dass die USA ihre Defizite nicht finanziert bekommen werden, lasten auf dem Dollar", sagte ein Händler in Frankfurt, wo feiertagsbedingt das Geschäft gering war. Die vorläufige Rettung von Opel werde im Moment dagegen positiv für den Euro gesehen.

Das am Wochenende ausgehandelte Rettungspaket für die Rüsselsheimer GM-Tochter sieht unter anderem den Einstieg des kanadisch-österreichischen Zulieferers Magna bei Opel sowie einen staatlich garantierten Überbrückungskredit und eine Treuhandlösung für wichtige Teile des Unternehmens vor. Zudem wurde der Euro von überraschend guten europäischen Konjunkturdaten unterstützt. So hat sich der Abschwung in der Euro-Zone im Mai abgeschwächt. Die Geschäfte der Industrie schrumpften zwar weiter, aber nicht mehr so stark wie in den Vormonaten, wie aus der Umfrage des Londoner Markit-Instituts hervorgeht. Der entsprechende Index war im Mai unerwartet deutlich um 3,9 auf 40,7 Zähler gestiegen und hatte damit das höchste Niveau seit Oktober erreicht. "Auch wenn die Daten noch keineswegs auf eine Erholung in der Euro-Zone hindeuten, sind sie doch ermutigend", sagte Markit-Volkswirt Rob Dobson.

Auch am Rentenmarkt waren die Umsätze gering. Der Bund-Future notierte am frühen Nachmittag mit 119,63 Punkten zehn Ticks höher als am Freitagabend. Händler sprachen von einem sehr technisch geprägten Handel. Vor der Fälligkeit des Bund-Futures in einer Woche sei aber mit erhöhter Volatilität zu rechnen, warnte Marc Ostwald, Rentenanalyst bei Monument Securities in London. Im Fokus stehe in dieser Woche das hohe Volumen neuer Anleihen, die in der Euro-Zone begeben werden. So stehen am Mittwoch und Donnerstag die Versteigerungen von Anleihen aus Deutschland, Frankreich und Spanien an. Für Juni wird ein Anleihe-Volumen von bis zu 83 Milliarden Euro erwartet. Für den Markt werde es nicht einfach, dieses Geld an den Mann zu bringen, warnten Händler.

Sowohl am Devisen- als auch am Rentenmarkt gilt der Hauptfokus in dieser Woche der EZB, die am Donnerstag die Zinsen zwar unverändert auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent belassen dürfte, aber Einzelheiten zum geplanten Anleihekauf mitteilen könnten. 32 von 62 von Reuters befragte Analysten gehen davon aus, dass die Zentralbank bei ihrem geplanten Ankäufen von Pfandbriefen und anderen forderungsbesicherten Wertpapieren tiefer in die Tasche greifen wird als bislang angekündigt. EZB-Chef Jean-Claude Trichet hatte bislang von einem geplanten Volumen von 60 Milliarden Euro gesprochen. 17 Fachleute erwarten, dass die EZB letztlich sogar Papiere im Volumen von 120 Milliarden Euro aufkaufen wird, um die Wirtschaft zu stützen.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)

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