FOKUS 1-Gewinnmitnahmen drücken Dax unter 5000 Punkte

Veröffentlicht am 08.06.2009, 11:51
Aktualisiert 08.06.2009, 11:56
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* Arcandor auf Talfahrt

* Volkswagen größter Dax-Gewinner

(neu: Händleraussagen, Daimler, Postbank)

Frankfurt, 08. Jun (Reuters) - Gewinnmitnahmen haben den Dax<.GDAXI> zum Wochenbeginn unter 5000 Punkte gedrückt. Der Leitindex fiel am Montagvormittag zeitweise um 2,1 Prozent auf 4969 Zähler. "Nach den Kursgewinnen der vergangenen Monate nutzen Anleger die Chance, Kasse zu machen", sagte ein Händler. Mangels Handelsimpulsen von Konjunktur- und Unternehmensseite hielten sich die Anleger zurück. Börsianer beklagten erneut die dünnen Umsätze am Aktienmarkt. Seit dem Tiefstand im März hat der Dax rund 40 Prozent zugelegt.

Hauptthema am Markt war erneut das Ringen um eine Rettung des Handels- und Touristikkonzerns Arcandor. Die anhaltende Unsicherheit über den Ausgang der Verhandlungen drückte den Aktienkurs um rund 32 Prozent auf 1,29 Euro. Die Bundesregierung zögert mit der Entscheidung über Staatshilfe für die Karstadt-Mutter und verlangt von deren Eignern einen klaren Beitrag. Selbst wenn eine Lösung gefunden werde, könnten die Aktionäre am Ende mit leeren Händen dastehen, beurteilte Analyst Heino Ruland von Ruland Research.

Mit einem Plus von mehr als vier Prozent waren die Aktien von Volkswagen zeitweise der einzige Gewinner im Dax. Den VW-Kurs beflügelte ein Medienbericht, wonach der Emir von Katar kurz vor dem Einstieg bei Porsche oder Volkswagen steht. "Das wird so interpretiert, dass Porsche wieder Geld haben könnte und deshalb seine Optionen zum Kauf von VW-Aktien nicht verkaufen muss", sagte ein Börsianer. Daher deckten sich Anleger, die auf einen fallenden Aktienkurs gesetzt hätten, nun mit VW-Papieren ein. Porsche-Titel gaben ihre anfänglichen Kursgewinne von 2,5 Prozent größtenteils wieder ab und lagen 0,8 Prozent im Plus.

Die rote Laterne im Leitindex hielten Daimler-Aktien mit einem Minus von zeitweise über vier Prozent. Ein Händler erklärte die Kursabschläge mit Gewinnmitnahmen. Die Papiere des Autobauers hatten vergangene Woche mit einem Plus von mehr als sieben Prozent zu den größten Gewinnern im Leitindex gezählt.

Übernahmespekulationen beflügelten die Aktien der Postbank. Sie setzten sich mit einem Plus von rund sechs Prozent an die Gewinnerliste im MDax<.MDAX>. Kreisen zufolge hat die Deutsche Bank in den vergangenen Wochen Postbank-Papiere am Markt gekauft, plant jedoch keine beschleunigte Komplettübernahme. Laut "Handelsblatt" hat sich die Deutsche Bank mit den Zukäufen deutlich der Marke von 30 Prozent der Postbank-Aktien angenähert. Überschreitet sie diese, wird ein öffentliches Übernahmeangebot zwingend.

(Reporter: Peggy Kropmanns; redigiert von Georg Merziger)

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