FOKUS 1-Renditeanstieg bei US-Staatsanleihen drückt Rentenmarkt

Veröffentlicht am 11.06.2009, 15:49
Aktualisiert 11.06.2009, 15:53
EUR/USD
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* Analysten werten Renditeanstieg als Misstrauensvotum

* Bund-Future so niedrig wie zuletzt im November 2008

* Euro hält sich nach US-Konjunkturdaten über 1,40 Dollar

(neu: US-Staatsanleihen, Gilts, US-Konjunkturdaten)

Frankfurt, 11. Jun (Reuters) - Der Kursverfall bei US-Staatsanleihen hat die europäischen Rentenmärkte am Donnerstag belastet. "Das ist zwar eher ein psychologischer Effekt, aber der Preisverfall bei den Treasuries führt zu vermehrter Unsicherheit an den internationalen Rentenmärkten", sagte der Chefstratege der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer. Der für Europa richtungweisende Bund-Future büßte 50 Ticks auf 117,70 Stellen ein - den tiefsten Stand seit Mitte November. Im Gegenzug stieg die Rendite der dem Terminkontrakt zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe auf 3,721 Prozent.

Damit rentierte sie rund 0,2 Prozentpunkte unter den US-Anleihen mit gleicher Laufzeit. Deren Rendite war in der Nacht zu Donnerstag nach einer Auktion kurzzeitig über vier Prozent gesprungen, was Analysten als Ausdruck des Misstrauens werteten. "Der Finanzbedarf der USA ist ungleich höher als in Europa, und wichtige Gläubiger diskutieren die Nachhaltigkeit ihrer Engagements", sagte Hellmeyer. So hatte am Dienstag Russland angekündigt, den Anteil von US-Staatsanleihen an seinen Währungsreserven zu reduzieren. "Die Sorgen über das Ausmaß des Angebotes, das auf den US-Anleihemarkt kommt, hat die Bewegung einiger wichtiger Zentralbanken aus festverzinslichen Dollar-Investments heraus verschärft", sagte Derek Halpenny, Währungsstratege bei der Bank of Toyko-Mitsubishi UFJ in London.

Die Rendite der zehnjährigen britischen Staatsanleihen (Gilts) stieg erstmals seit November wieder über vier Prozent und lag zuletzt bei 4,056 Prozent. Händlern zufolge setzen Anleger auf eine wirtschaftliche Erholung in Großbritannien.

An den Devisenmärkten stieg der Euro wieder über die Marke von 1,40 Dollar und notierte am Nachmittag bei 1,4020 Dollar. Händlern zufolge erhielt die Gemeinschaftswährung Unterstützung von US-Konjunkturdaten. Die jüngsten Daten zum Arbeitsmarkt und Einzelhandelsumsatz wiesen Analysten zufolge auf eine Verstetigung der Lage in der weltgrößten Volkswirtschaft hin, wenngleich sich noch keine nachhaltige Besserung abzeichne. Von einem "Grund für moderaten Optimismus", sprach NordLB-Analyst Tobias Basse. "Die Krisenszenarien für die USA schwächen sich ab, und das spricht tendenziell für den Euro", sagte ein Händler. Anlagen in US-Dollar gelten für viele Anleger noch immer als sichere Investition in wirtschaftlich turbulenten Zeiten.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 10.06.09

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EZB 1,3969 1,4102

EuroFX 1,4003 1,4076

Umlaufrendite in Prozent 3,38 3,38

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Olaf Brenner)

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