FOKUS 1-Risikoscheu lastet auf Euro - Staatsanleihen gefragt

Veröffentlicht am 28.04.2009, 15:55
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* Furcht vor Pandemie lastet auf Euro

* Mexikanischer Peso wegen Schweinegrippe unter Druck

* Anleger setzen auf Anleihen

Frankfurt, 28. Apr (Reuters) - Eine zunehmende Risikoscheu der Anleger nach Ausbruch der Schweinegrippe hat am Dienstag auf dem Euro gelastet. Auch der Zustand des angeschlagenen US-Bankensektors beunruhigte die Finanzmärkte. Das "Wall Street Journal" hatte von einem weiteren Kapitalbedarf bei Bank of America und Citigroup in Folge der Stresstests der US-Regierung berichtet. Die als sicheres Investment geltenden Staatsanleihen profitierten von der wachsenden Vorsicht.

"Spekulative Anleger setzen darauf, dass eine weltweite Konjunkturerholung von der Angst vor der Schweinegrippe beeinträchtigt wird, nachdem bereits Touristikaktien und Rohstoffe betroffen waren", sagte ein Devisenhändler bei einer japanischen Bank. "Dadurch trübt sich auch die technische Verfassung des Euro wieder ein", urteilten die Analysten der Helaba. Die Gemeinschaftswährung sank in der Spitze auf 1,2965 Dollar, nachdem sie im späten US-Geschäft bis auf 1,3018 Dollar gefallen war. Im Verlauf pendelte der Euro um die 1,3050 Dollar.

Auch der mexikanische Peso verlor weitere 1,2 Prozent auf 14,085 Dollar. "Selbst wenn sich die Infektion nicht zu einer landesweiten Epidemie ausweiten sollte - die Auswirkungen auf den privaten Verbrauch, die Einnahmen aus Tourismus aber auch auf die Produktion dürften spürbar sein", urteilte die Commerzbank. Sollte die Zahl der Neuinfektionen allerdings wieder fallen, was angesichts der ergriffenen Maßnahmen schnell möglich sein könnte, sollte ein guter Teil der Verluste des Peso wieder aufgeholt werden. Am Dienstag hatte die Währung bereits fünf Prozent verloren.

Zum Yen sank der Euro zwischenzeitlich auf ein Sieben-Wochen-Tief von 124,38 Yen, erholte sich aber wieder auf 125,25 Yen. Die jüngste Yen-Stärke hält die Commerzbank allerdings nicht für nachhaltig. "In einer Zeit, da das japanische BIP spürbar schrumpft und auch die Deflation wieder aufkeimt, dürfte die Bank of Japan noch aggressiver auf einen Kurs der quantitativen Lockerung setzen", hieß es in einer Marktstudie.

STAATSANLEIHEN WEITER GEFRAGT

Die wachsende Risikoscheu und sinkende Aktienkurse schoben die Anleihemärkte an. Der Bund-Future legte 38 Ticks auf 123,16 Zähler zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf 3,129 Prozent. Die überdurchschnittliche Nachfrage bei der Auktion von zweijährigen US-Treasuries vom Vortag wirke zusätzlich stützend. "Befürchtungen, eine schlechte Nachfrage könnte die Fed zwingen, verstärkte Käufe zu tätigen, bewahrheiteten sich nicht", hieß es bei der Commerzbank.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 27.04.09

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EZB 1,2992 1,3125

EuroFX 1,3002 1,3129

Umlaufrendite in Prozent 2,96 2,97

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Jörn Poltz)

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