* Furcht vor Pandemie lastet auf Euro
* Mexikanischer Peso wegen Schweinegrippe unter Druck
* Anleger setzen auf Anleihen
Frankfurt, 28. Apr (Reuters) - Eine zunehmende Risikoscheu
der Anleger nach Ausbruch der Schweinegrippe hat am Dienstag auf
dem Euro gelastet. Auch der Zustand des angeschlagenen
US-Bankensektors beunruhigte die Finanzmärkte. Das "Wall Street
Journal" hatte von einem weiteren Kapitalbedarf bei Bank of
America und Citigroup in Folge der Stresstests der
US-Regierung berichtet. Die als sicheres Investment geltenden
Staatsanleihen profitierten von der wachsenden Vorsicht.
"Spekulative Anleger setzen darauf, dass eine weltweite
Konjunkturerholung von der Angst vor der Schweinegrippe
beeinträchtigt wird, nachdem bereits Touristikaktien und
Rohstoffe betroffen waren", sagte ein Devisenhändler bei einer
japanischen Bank. "Dadurch trübt sich auch die technische
Verfassung des Euro wieder ein", urteilten die Analysten der
Helaba. Die Gemeinschaftswährung sank in der Spitze auf 1,2965
Dollar, nachdem sie im späten US-Geschäft bis auf 1,3018 Dollar
gefallen war. Im Verlauf pendelte der Euro um die 1,3050 Dollar.
Auch der mexikanische Peso verlor weitere 1,2 Prozent
auf 14,085 Dollar. "Selbst wenn sich die Infektion nicht zu
einer landesweiten Epidemie ausweiten sollte - die Auswirkungen
auf den privaten Verbrauch, die Einnahmen aus Tourismus aber
auch auf die Produktion dürften spürbar sein", urteilte die
Commerzbank. Sollte die Zahl der Neuinfektionen allerdings
wieder fallen, was angesichts der ergriffenen Maßnahmen schnell
möglich sein könnte, sollte ein guter Teil der Verluste des Peso
wieder aufgeholt werden. Am Dienstag hatte die Währung bereits
fünf Prozent verloren.
Zum Yen sank der Euro zwischenzeitlich auf ein
Sieben-Wochen-Tief von 124,38 Yen, erholte sich aber wieder auf
125,25 Yen. Die jüngste Yen-Stärke hält die Commerzbank
allerdings nicht für nachhaltig. "In einer Zeit, da das
japanische BIP spürbar schrumpft und auch
die Deflation wieder aufkeimt, dürfte die Bank of Japan noch
aggressiver auf einen Kurs der quantitativen Lockerung setzen",
hieß es in einer Marktstudie.
STAATSANLEIHEN WEITER GEFRAGT
Die wachsende Risikoscheu und sinkende Aktienkurse schoben
die Anleihemärkte an. Der Bund-Future legte 38 Ticks auf
123,16 Zähler zu. Die Rendite der zehnjährigen
Bundesanleihe fiel auf 3,129 Prozent. Die
überdurchschnittliche Nachfrage bei der Auktion von zweijährigen
US-Treasuries vom Vortag wirke zusätzlich stützend.
"Befürchtungen, eine schlechte Nachfrage könnte die Fed zwingen,
verstärkte Käufe zu tätigen, bewahrheiteten sich nicht", hieß es
bei der Commerzbank.
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 27.04.09
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EZB 1,2992 1,3125
EuroFX 1,3002 1,3129
Umlaufrendite in Prozent 2,96 2,97
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Jörn Poltz)