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FOKUS 1-Schwächeanfall des Dollar nach Zinsschritt der Fed

Veröffentlicht am 17.12.2008, 15:46
BARC
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Frankfurt, 17. Dez (Reuters) - Die überraschend starken Zinssenkung der US-Notenbank Fed hat den Dollar massiv unter Druck gesetzt. Der Euro stieg um mehr als fünf Cent auf 1,4214 Dollar und erreichte damit wieder sein Niveau von Ende September. "Die Umsätze sind vorweihnachtlich gering, und die meisten reiben sich angesichts dieser Kursbewegung nur verwundert die Augen", fasste ein Händler zusammen.

Die historische Senkung der Leitzinsen in der weltgrößten Volkswirtschaft auf nur noch 0,25 Prozent drückte die Renditen der Staatsanleihen auf historische Tiefstände. Am Finanzmarkt war überwiegend mit einer Halbierung auf 0,5 Prozent gerechnet worden. Die Fed will Anleihen staatlicher Hypothekenfinanzierer aufkaufen, um den taumelnden Immobilienmarkt zu stabilisieren. Firmen und Haushalten sollte der Zugang zu Krediten erleichtert werden.

Dadurch und durch eine Flutung des Marktes mit Liquidität solle eine Deflation offenbar unter allen Umständen verhindert werden, stellte UniCredit-Analyst Kornelius Purps fest. "Die Fed ist mit diesem Statement erheblich weiter gegangen als wir das erwartet hatten", schrieb Commerzbank-Analyst Bernd Weidensteiner. "In letzter Konsequenz heißt das, dass die Fed Geldpolitik jetzt über die Notenpresse betreibt."

Fed-Chef Ben Bernanke kündigte an, den Leitzins für einige Zeit auf sehr niedrigen Niveau zu halten. "Das ist wegen der relativen Zinsen ziemlich schlecht für den Dollar", erklärte Währungsstratege Adarsh Sinha von Barclays Capital in London. "Die Frage ist jetzt: ist das der Anfang einer großen Bewegung für den Dollar, sagen wir in Richtung von 1,60?", sagte Sinha.

Der Euro hatte im Juli mit über 1,60 Dollar ein Allzeithoch erreicht, ehe er bis auf fast 1,23 Dollar abstürzte. Händler führten dies auf den hohen Liquiditätsbedarf im Dollar-Raum und die schlechten Aussichten für die Konjunktur in der Euro-Zone zurück. Die Marktteilnehmer waren davon ausgegangen, dass die US-Wirtschaft schneller als die Euro-Zone aus der Rezession herausfindet. Diese Überzeugung gerate nun ins Wanken, sagten Händler. Die Fed zeichnete ein extrem düsteres Konjunkturbild für die USA. Sowohl die Lage am Arbeitsmarkt als auch Investitionen und Produktion hätten sich weiter abgeschwächt.

RENDITEN STÜRZEN AUF REKORD-TIEFS AB

Der Dollar geriet auch zu anderen Währungen unter Druck. Zum Yen fiel er bis auf 88,18 Yen und notierte damit nur knapp über dem 13-Jahres-Tief aus der Vorwoche. Die EZB legten den Euro-Referenzwert mit 1,4059 (Vortag 1,3690) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) stieg der Euro auf 1,4097 (1,3661) Dollar.

Die düsteren Aussichten trieb die Anleger in die relative Sicherheit der Staatsanleihen. Der Bund-Future stieg in der Spitze um 185 Ticks auf 124,84 Punkte. Am Nachmittag pendelte der Terminkontrakt um 124,37 Punkte, immer noch ein Plus von 140 Ticks.

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stürzte bis auf 2,947 (Vortag 3,138) Prozent ab. In den USA brachte die 30-jährige Staatsanleihe nur noch eine Rendite von 2,62 Prozent - so wenig wie noch nie zuvor. Die zehnjährigen US-Staatsanleihen rentierten noch 2,11 Prozent.

Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen fiel auf 2,98 Prozent. Der Rex-Rentenindex stieg um 1,2 Prozent auf 121,3928 Punkte.

(Reporter: Andrea Lentz, unter Mitarbeit von Kirsti Knolle; redigiert von Alexander Hübner)

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