Frankfurt, 18. Dez (Reuters) - Spekulationen auf ein
vorläufig stabiles Zinsniveau in der Euro-Zone haben am
Donnerstag den Euro
Allerdings sprachen Händler von extrem geringen Umsätzen, so
dass im Januar der Euro wieder unter Druck kommen könnte. Zudem
blieben die Schwanungen extrem hoch. Der Euro pendelte am
Nachmittag um 1,44 Dollar, womit auf dem Vorabendniveau lag. Die
EZB legten den Referenzwert mit 1,4616 (Vortag 1,4059) Dollar
fast sechs Cent höher fest. Im Referenzkursverfahren der Banken
(EuroFX)
Die Gemeinschaftswährung hat in diesem Jahr so stark wie noch nie seit der Einführung vor beinahe zehn Jahren geschwankt. Nach einem Anstieg auf rund 1,60 Dollar im Sommer folgte der jähe Absturz bis unter 1,24 Dollar Ende Oktober. Diesen hatten Händler vor allem mit der großen Risikoaversion der Anleger und der steten Rückführung von Dollar in die USA begründet. Den Anstieg des Euro um rund 20 Cent in den vergangenen beiden Wochen führen sie nun auf die wieder wachsende Bedeutung der Zinsdifferenz zurück. "Die Risikoaversion wird auf Sparflamme gekocht", fasste Unicredit-Analyst Armin Mekelburg zusammen. Dies rechtfertige Kurse von 1,45 bis 1,50 Dollar.
Der Euro zog auch gegenüber anderen Währungen an. So kletterte er im EuroFX-Referenzkursverfahren auf 129,54 (124,73) Yen und auf 0,9433 (0,9147) Pfund. Händler begründeten dies ebenfalls mit der Zinsdifferenz. Die Bank of England werde vermutlich wie die Fed auf eine Nullzinspolitik einschwenken.
KAPITALBEDARF DES BUNDES OHNE AUSWIRKUNG AM RENTENMARKT
Am Rentenmarkt gaben die Kurse am Donnerstag etwas nach. "Die Umsätze sind aber so gering, dass man daraus keinen Trend ablesen kann", sagte ein Händler. Es handele sich um eine Gegenreaktion auf die großen Kursgewinne der jüngsten Zeit. Auch die Ankündigung des Bundes, nächstes Jahr 323 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufnehmen zu wollen, sei nicht überraschend gekommen. "Die Amerikaner brauchen noch viel mehr, das ist nicht der Grund für die Verluste", erklärte ein Händler.
Der Bund-Future
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Jörn Poltz)