FOKUS 1-Steigende Risikoscheu schwächt Euro - Renten im Plus

Veröffentlicht am 27.04.2009, 16:23
EUR/USD
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EUR/JPY
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* Steigende Risikoscheu treibt Anleger in Dollar

* Staatsanleihen profitieren

* Mexikanischer Peso wegen Schweinegrippe im Sinkflug

(neu: Peso, Fixings)

Frankfurt, 27. Apr (Reuters) - An den Devisenmärkten hat der Ausbruch der Schweinegrippe die Anleger zu Wochenbeginn verunsichert. "Die Schweinegrippe steht im Mittelpunkt", sagte Währungsstratege Masafumi Yamamoto von der Royal Bank of Scotland am Montag. Anleger sorgten sich um die Folgen für die ohnehin schwache Weltwirtschaft und setzten lieber auf als vergleichsweise sicher angesehene Währungen wie den US-Dollar. Der Euro fiel im Gegenzug knapp unter 1,31 Dollar von 1,3241 Dollar im späten US-Freitagsgeschäft. Zum Yen verlor die Gemeinschaftswährung mehr als 1,4 Prozent auf 126,85 Yen. Ein verbessertes Klima in der deutschen Wirtschaft hatte vergangene Woche noch zu deutlichen Kursgewinnen beim Euro geführt.

Die Schweinegrippe hat in Mexiko bereits mehr als hundert Menschen das Leben gekostet. Der mexikanische Peso verlor zeitweise mehr als drei Prozent gegen den Dollar. "Es gibt die Sorge, dass es zu einer Einschränkung von Reisen und Tourismus kommen könnte, was zu einer weiteren Anheizung der Wirtschaftskrise besonders in den am stärksten betroffenen Ländern führen könnte", sagte Sue Trinh von RBC Capital Markets in Sydney.

STEIGENDE RISIKOSCHEU GIBT STAATSANLEIHEN AUFTRIEB

Die wachsende Risikoscheu und sinkende Aktienkurse schoben die Anleihemärkte an. Der Bund-Future legte bis zum Nachmittag 56 Ticks auf 123,02 Zähler zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf 3,140 Prozent. Die Commerzbank verwies aber darauf, dass Trends, die durch "nichtökonomische" Ereignisse wie in diesem Fall die Schweinegrippe ausgelöst werden, nicht stabil sind. "Die Zunahme der Risikoaversion verhilft aber vermutlich dem Bund-Future zu einem freundlicheren technischen Bild und erlaubt es der Rendite zehnjährigen US-Treasuries, einen größeren Abstand zum oberen Rand ihrer Handelsspanne aufzubauen", hieß es in einem Marktkommentar.

Unterstützt wurden Händlern zufolge die Rentenmärkte zudem von Aussagen von EZB-Ratsmitglied Nout Wellink, wonach die Europäische Zentralbank auch darüber diskutieren sollte, den Leitzins unter ein Prozent zu senken. "Der Bund-Future hat nach Nachrichten zur Schweinegrippe und den Kommentaren von Wellink einen Satz nach oben gemacht", sagte ein Händler. "Ich denke aber der Sprung auf das Tageshoch bei 123,37 Punkten ist allein auf die fehlende Liquidität heute zurückzuführen", ergänzte er.

Im Verlauf der Woche wird Experten zufolge vor allem die mit einem Volumen von 101 Milliarden Dollar bislang beispiellose Emission von US-Treasuries im Fokus der Anleger stehen.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 24.04.09

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EZB 1,3125 1,3232

EuroFX 1,3129 1,3241

Umlaufrendite 2,97 3,03

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Jörn Poltz)

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