BIETIGHEIM-BISSINGEN (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Dürr (XETRA:DUEG) kommt seit 2013 ohne Bankkredite aus. Dürr finanziert sich nach Angaben eines Sprechers über zwei Anleihen und aus eigenen Mitteln. Die eine Anleihe über 225 Millionen Euro läuft im kommenden Jahr aus, kann aber vorzeitig gekündigt werden. Eine neue Anleihe über 300 Millionen Euro hat der Zulieferer im Frühjahr ausgegeben. "Man kann sich derzeit über den Kapitalmarkt, also Anleihen oder Schuldscheine, langfristig und günstig finanzieren", sagte ein Sprecher.
Neben den Anleihen verfügt Dürr über Kreditlinien bei mehreren Banken, also die Zusagen auf Kredite, über 50 Millionen Euro. Die könnten beispielsweise gezogen werden, wenn Dürr kurzfristig Geld für eine Übernahme bräuchte, erklärte der Investor-Relations-Sprecher. Das einzige laufende Darlehen der Firma sei ein Hypothekenkredit auf die Gebäude in Bietigheim-Bissingen, den die Firma aber theoretisch jederzeit ablösen könne.
"Wir haben nichts gegen Banken", sagte der Sprecher. Seit der Finanzkrise 2008/2009, als die Industrie Sorgen über eine Kreditklemme drückten, habe man aber dafür gesorgt, dass sich die Verschuldung im Rahmen halte. Hinzu komme, dass Dürr in Ländern wie China viel Geld anhäuft, aber nur einmal im Jahr transferieren darf. Ende 2013 verfügte Dürr über eine Eigenkapitalquote von 25,7 Prozent und flüssige Mittel in Höhen von 246,7 Millionen Euro - im Vorjahr waren es 196,7 Millionen Euro.b