Investing.com - Der Dollar hat seine Höchststände vom Mittwoch im frühen Handel am Donnerstag in Europa wieder aufgegeben, wird aber weiter gut gekauft, da die hereinkommenden Konjunkturnachrichten suggerieren, dass die US-Wirtschaft eine Säule relativer Stärke bleibt.
Der Euro fiel am Mittwochabend gegenüber dem Dollar auf 1,1141 USD, seinem tiefsten Niveau in fast zwei Jahren, nachdem es zuvor am Tag enttäuschende Unternehmensumfragen aus Deutschland und Frankreich gegeben hatte. Er hat sich seither kaum erholen können. Um 09:00 MEZ wurde er zu 1,1160 USD gehandelt. Auch das britische Pfund dümpelt weiter vor sich hin und kostete zuletzt 1,2911 USD.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, schoss in der Nacht auf sein höchstes Niveau seit Mai 2017, nachdem die Bank of Japan es ihren Zentralbankkollegen in Kanada gleichtat und den Konjunkturausblick herunter redete.
Die BoJ sagte, sie werde für mindestens ein weiteres Jahr keine Zinserhöhungen vornehmen, was den Dollar kurzzeitig auf ein neues 2019er Hoch von 112,38 Yen schickte, auch wenn er sich seither wieder auf 111,78 zurückgezogen hat und es damit erneut nicht geschafft hat, einen Vorstoß über das Niveau von 112 halten zu können.
Der USD erreichte am Mittwoch auch ein Dreimonatshoch von 1,3509 USD gegenüber dem kanadischen Dollar, da die kanadische Zentralbank ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr von 1,7% auf 1,2% gesenkt hat. Sie strich auch Aussagen über die mögliche Notwendigkeit künftiger Zinserhöhungen aus ihrem geldpolitischen Statement.
Unterdessen kamen weiter Schlag auf Schlag schwache Konjunkturdaten von überall aus der Welt außer den Vereinigten Staaten herein. Der südkoreanische Won fiel auf sein niedrigstes Niveau in über zwei Jahren gegenüber dem Dollar, nachdem sich gezeigt hatte, dass die Wirtschaft im ersten Quartal um 0,3% geschrumpft ist, während die indische Rupie auf über 70 gegenüber dem Dollar gefallen ist, da befürchtet wird, dass der starke Anstieg der Ölpreise in dieser Woche die Zahlungsbilanz verschlechtern wird. Indien zählt zu den größten Ölimporteuren der Welt.
Die Dollar-Rallye könnte noch von Enttäuschungen bei der laufenden Ergebnissaison in den USA geschwächt werden, auch wenn die Unternehmenszahlen bislang generell die Erwartungen übertroffen haben. Das lässt den US-BIP Report vom Freitag als wahrscheinlich nächsten Richtungsgeber für den Dollar.
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