Investing.com - Der US-Dollar hat sich am Donnerstag von seinem Monatstief gegenüber den anderen Leitwährungen entfernt, nachdem die Federal Reserve für Dezember eine Zinserhöhung angedeutet hatte. Allerdings wird die Währung weiterhin von dem unsicheren Wahlausgang in den USA belastet.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag zuletzt nach einem Minus von 0,10% auf 97,30 und hat sein Tief von 97,08 hinter sich gelassen.
Die Fed hatte gestern zum Ausgang ihrer geldpolitischen Sitzung die Zinsen zwar stehengelassen, aber angedeutet, dass sie für Dezember eine Erhöhung plane.
Dies entsprach im wesentlichen den Erwartungen am Markt. Nur wenige Investoren waren von einer Zinserhöhung vor der Wahl am 8. November ausgegangen.
Die Umfragen aus dieser Woche deuten immer mehr einen knappen Wahlausgang an.
Viele Investoren hatten auf einen Sieg der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton gewettet. Letzte Woche kam dann allerdings die Nachricht, dass das FBI weitere Emails im Zusammenhang mit Clintons Nutzung eines privaten Mailservers in ihrer Zeit als US-Außenministerin überprüfen werde.
Investoren preisen derzeit eine 58,6 prozentige Chance auf eine US-Zinserhöhung im Dezember ein, suggerieren die Futures auf US-Staatsanleihen, die von Investing.com's Fed Rate Monitor verfolgt werden.
Analysten warnten allerdings, dass die US-Notenbank sich mit einer Zinserhöhung zurückhalten könnte, sollte der Wahlausgang Turbulenzen an den Märkten auslösen.
Die Investoren werden am Freitag in dem US-Beschäftigungsbericht vom Oktober nach Anzeichen suchen, ob die Konjunktur stark genug für eine Zinserhöhung in diesem Jahr ist.
Der Yen, der von den Investoren oft in Zeiten unsicherer Märkte gekauft wird, lag höher, mit dem USD/JPY Kurs um 0,44% tiefer auf 102,85.
Die Fluchtburg Schweizer Franken wurde in der Nähe eines Monatshochs gehandelt. Der USD/CHF Kurs ist auf 0,9716 abgerutscht.
Der mexikanische Peso ist gegenüber dem US-Dollar gesunken, mit dem USD/MXN Kurs um 0,5% höher auf 19,47.
Die mexikanische Währung ist anfällig für Entwicklungen im US-Wahlkampf, da befürchtet wird, dass ein Sieg des Republikaners Donald Trump der Wirtschaft des Landes schaden könnte.
Der Euro lag stabil in der Nähe seines höchsten Standes in drei Wochen, mit dem EUR/USD Kurs auf 1,1105.
Mit dem Pfund ging es aufwärts. Der GBP/USD Kurs stieg um 0,29% auf 1,2341, bevor heute noch die Zinsentscheidung der Bank von England und die vierteljährlichen Inflationsprognosen hereinkommen werden.
Daneben wird der Obere Zivilgericht Großbritanniens darüber entscheiden, ob die Premierministerin Theresa May den Ausstiegsprozess aus der EU einleiten kann, ohne vorher das Parlament in London zu befragen.