* Samsung-Zahlen schieben Infineon an
* Anleger strafen Alcatel-Lucent wegen Verlust ab
* Irische Banken wegen Aussicht auf "Bad Bank" gefragt
(neu: Alcatel, Deutsche Post, US-Daten)
Frankfurt, 30. Okt (Reuters) - Die Anleger am deutschen
Aktienmarkt haben sich am Freitag zurückgehalten. Der
Dax<.GDAXI> fiel bis zum frühen Nachmittag um 0,5 Prozent auf
5561 Punkte, nachdem er am Donnerstag - gestützt von
vergleichsweise starken Daten zum US-Wirtschaftswachstum - noch
um 1,7 Prozent gestiegen war. "Der Markt plätschert heute so vor
sich hin", sagte ein Börsianer. "Nach den Kursgewinnen von
gestern ist der Ofen aus, und die Leute wissen nicht, was sie
tun sollen." Es gebe nur wenig kursbewegende Nachrichten. Auch
Daten zu den Konsumausgaben in den USA konnten keinen Schwung in
den Handel bringen. Wie erwartet waren die Ausgaben im September
um 0,5 Prozent gefallen. Um 14.45 Uhr (MEZ) stand noch der
Einkaufsmanagerindex aus Chicago (14.45 Uhr) an.
Zu den größten Gewinnern im Dax zählten Infineon
mit einem Plus von zeitweise gut fünf Prozent, nachdem sie
bereits am Donnerstag deutlich zugelegt hatten. Im weiteren
Verlauf bröckelten die Kursgewinne aber ab. Händler begründeten
den Anstieg mit einem Rekordquartalsgewinn und einem
optimistischen Ausblick des koreanischen Speicherchipherstellers
Samsung Electronics<005930.KS>. In den vergangenen Wochen hatten
die Infineon-Aktien allerdings rund 20 Prozent an Wert verloren.
Ein Plus von einem halben Prozent verzeichneten Deutsche
Post. Der Logistikkonzern und die Gewerkschaft Verdi
haben sich im Tarifstreit geeinigt.
Beiersdorf und Henkel profitierten von
Kaufempfehlungen der Analysten von Goldman Sachs und stiegen um
0,7 Prozent.
Deutliche Kursgewinne verzeichneten in Europa vor allem die
irischen Banken. Bank of Ireland sprangen um neun
Prozent nach oben, Allied Irish Banks um 4,5 Prozent,
nachdem das irische Parlament einen weiteren Schritt zur
Gründung einer "Bad Bank" gemacht hatte.
Auf der Verliererseite standen Siemens mit einem
Abschlag von zwei Prozent ganz oben. Die Deutsche Bahn[DBN.UL]
macht nach einem Bericht des "Handelsblatt" in den Verhandlungen
um einen Milliardenauftrag für neue Intercity-Züge Druck auf die
Hersteller. Das belaste die Stimmung, sagte ein Händler.
In Paris straften die Anleger Alcatel-Lucent ab.
Die Aktien des Netzwerkausrüsters rauschten gut acht Prozent in
den Keller, nachdem der Konzern den zwölften Quartalsverlust in
Folge veröffentlicht hatte. Außerdem erwartet Alcatel noch
mindestens drei weitere Verlustquartale.
IN DER ZWEITEN REIHE AIXTRON UND DEMAG GEFRAGT
Im TecDax<.TECDAX> setzten Aixtron ihren Höhenflug
fort und legten um gut acht Prozent zu. Nach der Vorlage von
Quartalszahlen am Mittwochabend hatten sie bereits am Donnerstag
rund sechs Prozent gewonnen. Am Freitag stuften Exane BNP und
Equinet die Aktien des Anlagenbauers hoch.
Von einem Analystenkommentar der Commerzbank profitierten
Demag Cranes. Sie zählten mit einem Plus von rund sechs
Prozent auf 23,74 Euro zu den größten Gewinnern im MDax<.MDAXI>.
Die Commerzbank hatte das Kursziel für Demag auf 34 von 27 Euro
angehoben.
(Reporter: Myria Mildenberger; redigiert von Kathrin Schich)