Zürich, 20. Nov (Reuters) - Die Schwäche an der Schweizer Börse hat sich am Donnerstag im späten Geschäft zu einem veritablen Ausverkauf gewandelt. Die unerwartet starke Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) verpuffte scheinbar im Nichts. Nach einer vorübergehenden Erholung rutschten die Kurse noch tiefer ab und ereichten den tiefsten Stand seit über fünf Jahren. Gegen Schluss zeichnete sich eine leichte Erholung ab, als die US-Aktien die anfänglichen Verluste etwas eingrenzen konnte.
Als zu gross beschrieben Händler die Verunsicherung. "Die Angst vor einer Systemkrise und einer schweren und lange dauernden Rezession hat alles überschattet und dazu geführt, dass die Anleger auch die vermeintlich sichereren defensiven Aktien rausgehauen haben", sagte einer. Die Marktstimmung sei mehr als nur rabenschwarz. "In den Köpfen findet die Depression bereits statt", sagte ein Händler.
Der SMI<.SSMI> sank bis auf 5172 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit Sommer 2003. Kurz vor Schluss notierte der Leitindex noch 4,3 Prozent tiefer bei 5287 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 4,1 Prozent auf 4356 Zähler.
Erneut führten die von der Finanzkrise am stärksten
getroffenen Finanzwerte die Verliererliste an. Die Aktien der
Grossbank Credit Suisse
Die Aktie der Lebensversicherung Swiss Life
Den Grund für die neuerliche Schwäche der Banken orteten die
Händler in der schwachen Entwicklung des Sektors in den USA.
Händler fürchteten die Krise könnte sich doch zu einer
Systemkrise ausweiten. Citigroup
Zudem bedrohe die Schieflage der US-Autoindustrie auch die
Kreditmärkte, wo viele Derivate ausstehend seien. "Da tickt eine
Bombe", sagte ein Händler. Am Vortag hatte zudem die Bank of
America
Von den Abgaben erfasst wurden auch die als defensiv
beurteilten Werte und als sichere Häfen betrachteten Aktien. So
sanken Nestle
Auch die Industriewerte wurden von den Konjunkturängsten
erfasst. Dabei büssten ABB
Einen Kurseinbruch um fast 20 erlebten die Aktien des
Raffineriebetreibers Petroplus
Die Aktie von Züblin
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)