Investing.com - Der Euro rutscht am Mittwoch gegenüber anderen wichtigen Währungen ab, obwohl Griechenland weitreichende Zugeständnisse gegenüber seinen Gläubigern gemacht hat.
EUR/USD von 1,1145 am späten Dienstag um 0,34 Prozent auf 1,1104.
Die Marktstimmung hob sich merklich, nachdem der griechische Premierminister Alexis Tsirpas im Rahmen seines Antrags auf ein drittes Rettungsprogramm neue Vorschläge unterbreitet hatte, in denen er dem Großteil der von den Gläubigern geforderten Sparmaßnahmen zugestimmt hat.
Dennoch sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass es vor dem Referendum des griechischen Volkes am 5. Juli keine neuen Verhandlungen geben werde.
Sie fügte hinzu, dass, auch wenn die Tür zu Gesprächen mit Griechenland nach wie vor offen sei, die Vorschläge der Eurogruppe, die in den Verhandlungen der vergangenen Woche unterbreitet worden waren, zusammen mit dem zweiten Rettungsprogramm abgelaufen sind.
Am Mittwoch hatte Griechenland als erstes Industrieland in der Geschichte die Zahlungsfrist an den Internationalen Währungsfonds verstreichen lassen.
Der IWF bestätigte, dass die griechische Regierung die fällige Zahlung von 1,6 Mrd Euro am Dienstag bis Geschäftsschluss nicht überwiesen hatte.
Aussagen der Organisation zufolge kann das Land erst dann erneut Kredite beantragen, nachdem alle fälligen Zahlungen beglichen worden sind. In letzter Minute beantragte Griechenland eine Fristverlängerung, die laut Fonds "zu gegebener Zeit" geprüft werde.
Der Zahlungsausfall schürt die Ängste um einen möglichen Staatsbankrott des Landes und verstärkt die Sorgen um den Zustand der griechischen Banken sowie die Kreditsicherheiten, die sie für Kredite bei der Europäischen Zentralbank nutzen.
Es wird darüber spekuliert, ob Tsirpas das kurzfristig einberufene Referendum wieder absagen wird. Am Wochenende rief der griechische Premierminister zu einer Volksabstimmung auf, bei der die Bürger sich für oder gegen die Bedingungen der Gläubiger für die Fortsetzung des Rettungsprogramms aussprechen können.
Die europäischen Führungskräfte sind sich einig, dass es letztendlich eine Volksabstimmung über den Verbleib in der Eurozone sein wird.
EUR/JPY handelt weitgehend unverändert bei 136,48, EUR/GBP fiel um 0,11 Prozent auf 0,7092.
Der Dollar steigt ebenfalls gegenüber dem Yen, USD/JPY verbesserte sich um 0,36 Prozent auf 122,94.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, stieg um 0,32 Prozent auf 96,06.