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FOKUS 3-Konjunktursorgen lassen US-Börsen einbrechen

Veröffentlicht am 12.11.2008, 22:29
Aktualisiert 12.11.2008, 22:32
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(neu: Schlusskurse, Handelsvolumen, Kreditmärkte)

New York, 12. Nov (Reuters) - Neue Konjunktursorgen haben die US-Börsen am Mittwoch tief ins Minus gedrückt. Ein düsterer Ausblick der größten amerikanischen Elektronikmarktkette Best Buy schürte die Furcht vor einem tiefen Abschwung der Wirtschaft. Ein Kurswechsel bei der Verwendung der US-Staatshilfen für die Bankenbranche verunsicherte die Anleger zusätzlich und belastete vor allem Finanzwerte.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte ging mit einem Abschlag von 4,7 Prozent auf 8282 Punkte aus dem Handel. Im Verlauf pendelte er zwischen 8648 und 8265 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gab 5,2 Prozent auf 852 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verlor ebenfalls 5,2 Prozent auf 1499 Punkte und schloss auf dem tiefsten Stand seit Mai 2003. In Frankfurt hatte der Dax<.GDAXI> im Sog der Wall Street knapp drei Prozent im Minus bei 4620 Zählern geschlossen.

Die Ankündigung von Finanzminister Henry Paulson, das ursprünglich für die Übernahme von weitgehend wertlos gewordenen Hypothekenkrediten aufgelegte Bankenrettungspaket auf zusätzliche Finanzspritzen für andere Finanzinstitute auszudehnen, führte am Markt zu Sorgen, dass weit mehr Unternehmen in Schwierigkeiten stecken als bislang vermutet. Einige Marktteilnehmer befürchteten zudem, dass die neuen Regierungspläne zu weitreichenderen Staatsbeteiligungen im Bankensektor führen, was für Anleger einen Wertverlust ihrer Aktien zur Folge haben könnte. Auch weitere Hilfen für die strauchelnde Autobranche schloss die Regierung nicht aus. Paulson drängte die Banken zudem dazu, die Kredithähne aufzudrehen, um eine tiefe Rezession zu verhindern.

Bei den Finanzwerten brachen die Titel der Citigroup um 10,7 Prozent ein und fielen damit erstmals unter die Marke von zehn Dollar. American Express erlitt einen Kursabschlag von 10,5 Prozent. Das "Wall Street Journal" berichtete, dass das vor einer Umwandlung in eine normale Geschäftsbank stehende Kreditkartenunternehmen möglicherweise eine staatliche Finanzspritze anstrebe. Die Papiere der Bank Goldman Sachs gaben 10,6 Prozent nach.

Die Aktien von Best Buy fielen um acht Prozent, nachdem der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt hatte. Der Elektroeinzelhändler bekommt die Zurückhaltung der Verbraucher zu spüren und sprach von dem schlechtesten Geschäftsumfeld in der 42-jährigen Firmengeschichte. Die Enttäuschung über Best Buy belastete auch andere Unternehmen, die besonders vom privaten Konsum abhängig sind. So verloren die Papiere des Mischkonzerns 3M 4,7 Prozent.

Zu den Gewinnern zählten dagegen die Aktien der Autobauer: General Motors notierte 5,5 Prozent höher, Ford 2,2 Prozent fester. Hintergrund war neben den Paulson-Äußerungen, dass sich auch die demokratische Präsidentin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, für ein Hilfspaket für die Branche aussprach. Sie sei überzeugt, dass der Kongress schon in der kommenden Woche ein entsprechendes Gesetz verabschieden könne, sagte die Parteikollegin des künftigen US-Präsidenten Barack Obama.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,46 Milliarden Aktien den Besitzer. 236 Werte legten zu, 2873 gaben nach und 47 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,2 Milliarden Aktien 338 im Plus, 2474 im Minus und 69 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 22/32 auf 101-27/32. Sie rentierten mit 2,354 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten um 29/32 auf 102-27/32 und hatten eine Rendite von 3,650 Prozent.

(Reporter: Ellis Mnyandu und Rodrigo Campos; bearbeitet von Christian Götz; redigiert von Sören Amelang)

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