(mit Schlusskursen)
Zürich, 14. Jan (Reuters) - Kursgewinne der Schwergewichte
Nestle, Roche und Novartis haben am
Donnerstag die Schweizer Börse deutlich ins Plus gehoben. Der
Markt trotzte damit den schwachen US-Einzelhandels- und
Arbeitsmarktdaten. Die wie erwartet ausgefallene Entscheidung
der EZB, die Zinsen auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent zu
lassen, hatte kaum Einfluss auf die Kursentwicklung.
Der Standardwerteindex SMI<.SSMI> schloss um 1,1 Prozent
höher mit 6627 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg ebenfalls um
1,1 Prozent auf 5721 Zähler.
Das Geschäft verlief bei moderaten Umsätzen in ruhigen
Bahnen. Händler erklärten das unter anderem damit, dass die
Berichtssaison noch nicht voll angelaufen sei. "Die Ergebnisse,
die ab der kommenden Wochen zuhauf veröffentlicht werden, werden
zeigen, wie stabil das Fundament ist, auf dem die Kurse stehen",
sagte ein Börsianer. Erste richtungsweisende Impulse werden von
Intel und JPMorgan erwartet. Der
Chip-Weltmarktführer legt nachbörslich seinen Quartalsbericht
vor und JPMorgan veröffentlicht am Freitag als erste
US-Grossbank ihren Abschluss.
Die Nestle-Aktien rückten um 1,1 Prozent auf 49,35 Franken
vor. "Der Lebensmittelmulti kauft täglich eigene Aktien zurück",
sagte ein Händler. Andere wiesen darauf hin, dass HSBC das
Kursziel auf 52 von 46 Franken angehoben und dass BofA Merrill
Lynch Nestle als "Top Pick" der Branche bezeichnet hat.
Die Roche-Genussscheine zogen 2,2 Prozent an. Sie dürften
laut Händlern weiterhin von der Kaufempfehlung der Credit Suisse
vom Vortag profitieren. "Zudem lief auch der US-Pharmasektor
sehr gut", sagte ein Börsianer. Novartis stiegen um 1,2 Prozent.
Die Aktien des Anlagenbauers Sulzer kletterten um 5,5
Prozent. Sulzer übertraf mit einem Bestellungseingang von drei
Milliarden Franken im Jahr 2009 die Analystenerwartungen. Zudem
setze sich am Markt die Meinung durch, dass sich für Sulzer eine
Übernahme des Beschichtungsgeschäfts von Oerlikon
auszahlen würde. Händler sagten, Sulzer habe erneut Interesse an
der Sparte signalisiert. Oerlikon stiegen um 2,4 Prozent.
Auf Erholungskurs waren die Bankaktien, auch wenn die
Gewinne im Schlussgeschäft abbröckelten. Credit Suisse
und UBS lagen zuletzt noch 0,3 beziehungsweise 0,2
Prozent im Plus. Die CS sieht im Geschäft mit wohlhabenden
Kunden grosse Wachstumschancen. Sie verzeichne im
Private-Banking-Bereich nach wie vor einen starken Mittelzufluss
und stabile Margen. Die Aktien des Vermögensverwalters Julius
Bär schnellten 3,6 Prozent hoch.
Zurich Financial und Swiss Re stiegen um
0,9 beziehungsweise 0,8 Prozent. Gegen den Trend büssten Swiss
Life 2,4 Prozent ein und waren damit die Tagesverlierer
unter den Standardwerten. Morgan Stanley und JPMorgan haben die
Empfehlung für den Lebensversicherer auf "Underweight" von
"Equal-weight" gesenkt.
Die positiven Äusserungen der US-Notenbank zur US-Wirtschaft
stützten die Aktien zyklischer Firmen wie ABB,
Holcim, Fischer oder Rieter. Gemäss dem
"Beige Book" der Fed hat sich die langsame Erholung der
US-Wirtschaft auf mehr Landesteile ausgeweitet.
Die Aktien des Inspektionskonzerns SGS verloren 1,7
Prozent. Morgan Stanley hat das Rating auf "Underweight" von
"Equal-weight" gesenkt. SGS veröffentlicht am Freitag als erstes
Schweizer Bluechip-Unternehmen den Jahresabschluss 2009.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)