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FOKUS 3-Schweizer Börse dank Nestle und Pharmawerten fester

Veröffentlicht am 14.01.2010, 17:48

(mit Schlusskursen)

Zürich, 14. Jan (Reuters) - Kursgewinne der Schwergewichte Nestle, Roche und Novartis haben am Donnerstag die Schweizer Börse deutlich ins Plus gehoben. Der Markt trotzte damit den schwachen US-Einzelhandels- und Arbeitsmarktdaten. Die wie erwartet ausgefallene Entscheidung der EZB, die Zinsen auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent zu lassen, hatte kaum Einfluss auf die Kursentwicklung.

Der Standardwerteindex SMI<.SSMI> schloss um 1,1 Prozent höher mit 6627 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg ebenfalls um 1,1 Prozent auf 5721 Zähler.

Das Geschäft verlief bei moderaten Umsätzen in ruhigen Bahnen. Händler erklärten das unter anderem damit, dass die Berichtssaison noch nicht voll angelaufen sei. "Die Ergebnisse, die ab der kommenden Wochen zuhauf veröffentlicht werden, werden zeigen, wie stabil das Fundament ist, auf dem die Kurse stehen", sagte ein Börsianer. Erste richtungsweisende Impulse werden von Intel und JPMorgan erwartet. Der Chip-Weltmarktführer legt nachbörslich seinen Quartalsbericht vor und JPMorgan veröffentlicht am Freitag als erste US-Grossbank ihren Abschluss.

Die Nestle-Aktien rückten um 1,1 Prozent auf 49,35 Franken vor. "Der Lebensmittelmulti kauft täglich eigene Aktien zurück", sagte ein Händler. Andere wiesen darauf hin, dass HSBC das Kursziel auf 52 von 46 Franken angehoben und dass BofA Merrill Lynch Nestle als "Top Pick" der Branche bezeichnet hat.

Die Roche-Genussscheine zogen 2,2 Prozent an. Sie dürften laut Händlern weiterhin von der Kaufempfehlung der Credit Suisse vom Vortag profitieren. "Zudem lief auch der US-Pharmasektor sehr gut", sagte ein Börsianer. Novartis stiegen um 1,2 Prozent.

Die Aktien des Anlagenbauers Sulzer kletterten um 5,5 Prozent. Sulzer übertraf mit einem Bestellungseingang von drei Milliarden Franken im Jahr 2009 die Analystenerwartungen. Zudem setze sich am Markt die Meinung durch, dass sich für Sulzer eine Übernahme des Beschichtungsgeschäfts von Oerlikon auszahlen würde. Händler sagten, Sulzer habe erneut Interesse an der Sparte signalisiert. Oerlikon stiegen um 2,4 Prozent.

Auf Erholungskurs waren die Bankaktien, auch wenn die Gewinne im Schlussgeschäft abbröckelten. Credit Suisse und UBS lagen zuletzt noch 0,3 beziehungsweise 0,2 Prozent im Plus. Die CS sieht im Geschäft mit wohlhabenden Kunden grosse Wachstumschancen. Sie verzeichne im Private-Banking-Bereich nach wie vor einen starken Mittelzufluss und stabile Margen. Die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär schnellten 3,6 Prozent hoch.

Zurich Financial und Swiss Re stiegen um 0,9 beziehungsweise 0,8 Prozent. Gegen den Trend büssten Swiss Life 2,4 Prozent ein und waren damit die Tagesverlierer unter den Standardwerten. Morgan Stanley und JPMorgan haben die Empfehlung für den Lebensversicherer auf "Underweight" von "Equal-weight" gesenkt.

Die positiven Äusserungen der US-Notenbank zur US-Wirtschaft stützten die Aktien zyklischer Firmen wie ABB, Holcim, Fischer oder Rieter. Gemäss dem "Beige Book" der Fed hat sich die langsame Erholung der US-Wirtschaft auf mehr Landesteile ausgeweitet.

Die Aktien des Inspektionskonzerns SGS verloren 1,7 Prozent. Morgan Stanley hat das Rating auf "Underweight" von "Equal-weight" gesenkt. SGS veröffentlicht am Freitag als erstes Schweizer Bluechip-Unternehmen den Jahresabschluss 2009.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)

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