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FOKUS 2-Geringe US-Inflation gibt Dax Auftrieb

Veröffentlicht am 19.02.2010, 15:48

* Fed hebt überraschend Diskontsatz an

* US-Preisdaten dämpfen Zinsspekulation

* kleiner Verfall an den Terminmärkten

* First-Solar-Ausblick drückt deutsche Solarwerte

(neu: US-Daten)

Frankfurt, 19. Feb (Reuters) - Die moderate Inflation in den USA hat am Freitag an den europäischen Aktienmärkten die Furcht vor weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank gedämpft. Der Dax<.GDAXI> drehte nach Bekanntgabe der Preisdaten ins Plus und notierte 0,4 Prozent fester bei 5702 Punkten. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> der größten Börsenwerte aus der Euro-Zone machte seine Verluste ebenfalls wett und notierte kaum verändert bei 2779 Zählern.

Die US-Notenbank (Fed) hatte am Vorabend die Finanzmärkte mit der Anhebung des Diskontsatzes überrascht und viele Investoren über die Bewertung dieses Schrittes ins Grübeln gebracht. Einige befürchteten, dies sei ein Signal für eine restriktivere Geldpolitik, sagte Philippe Gijsels, Chef-Analyst bei BNP Paribas Fortis Global Markets in Brüssel. "Andere sind optimistischer und sehen es als Anzeichen für eine Normalisierung und für eine Konjunktur, die sich aus eigener Kraft erholen kann."

Die am Nachmittag veröffentlichten Inflationsdaten machen nach Ansicht von Börsianern Zinserhöhungen in den USA unwahrscheinlicher. Der Anstieg der US-Verbraucherpreise fiel im Januar mit 0,2 Prozent zum Vormonat rund ein Drittel geringer aus als prognostiziert. "Unmittelbaren Druck auf die US-Notenbank, nach der Diskontsatzerhöhung auch Leitzinserhöhungen folgen zu lassen gibt es nicht", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf.

Kursstützend wirkte sich auf den deutschen Aktienmarkt nach Aussage von Händlern auch der kleine Verfall an den Terminbörsen aus. Am Mittag liefen Optionen auf Indizes aus. Zum Xetra-Schluss waren Kontrakte auf einzelne Aktien an der Reihe. Zum Verfall kommt es oft zu größeren Kursausschlägen, weil Anleger die Aktien, auf die sie Derivate halten, in die für sie günstige Richtung bewegen wollen.

DAIMLER AUF ERHOLUNGSKURS - SOLARWERTE UNTER DRUCK

Zu den Favoriten im Dax zählte der Autobauer Daimler, der am Donnerstag die Anleger noch mit einem Milliardenverlust und der Streichung der Dividende verschreckt hatte. Die Papiere verteuerten sich um 2,1 Prozent auf 32,15 Euro und machten damit rund die Hälfte ihres Vortagesverlustes wieder wett. Die Titel des Münchener Rivalen BMW notierten sogar 2,6 Prozent höher bei 30,18 Euro.

Im Blickpunkt standen auch die im Technologie-Index TecDax<.TECDAX> gelisteten Solarwerte. Sie litten unter einem zurückhaltenden Ausblick des US-Konkurrenten First Solar für dessen Deutschland-Geschäft. Solarworld gaben 3,2 Prozent auf 11,20 Euro nach, und Q-Cells verloren 2,7 Prozent auf 7,53 Euro. Mit sechs Prozent fiel das Minus bei Conergy zwar noch größer aus, die Aktie hatte am Donnerstag allerdings 14 Prozent zugelegt. Stark gefragt waren dagegen Manz, die sich um 5,4 Prozent auf 60,49 Euro verteuerten. Der Anlagenbauer, der unter anderem die Solarbranche beliefert, hatte weitere Aufträge an Land gezogen.

HEIDELBERGCEMENT IM LAFARGE-SOG TIEFER - DRÄGERWERK GEFRAGT

Negative Nachrichten eines Konkurrenten setzten auch HeidelbergCement unter Druck. Die Papiere gaben 1,4 Prozent nach auf 40,13 Euro, nachdem Lafarge mit Geschäftszahlen und Ausblick für Enttäuschung gesorgt hatte. Die Aktien des weltgrößten Zement-Herstellers rutschten an der Pariser Börse um 2,5 Prozent auf 49,55 Euro ab.

Dank eines optimistischen Ausblicks setzten dagegen Drägerwerk ihren Höhenflug fort und stiegen um bis zu 7,1 Prozent auf ein 18-Monats-Hoch von 48 Euro. Die Restrukturierungen griffen besser als erwartet, kommentierte Analyst Edouard Aubery von Equinet. Seit Jahresbeginn ist der Börsenwert des Medizin- und Sicherheitstechnik-Spezialisten um rund 50 Prozent gestiegen.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Georg Merziger)

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