Zürich, 21. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch nach einem leichteren Start etwas fester tendiert. Im
Fahrwasser der anziehenden US-Aktien-Futures hatten sich die
Kurse leicht erholt. Nach wie vor lasteten aber negative
Vorgaben aus dem Ausland und der anhaltende Druck auf den
Finanzwerten auf dem Markt. Starke Verluste verzeichneten die
Aktien von Barry Callebaut .
Der SMI<.SSMI> notierte am Mittag um 0,5 Prozent tiefer auf
5297 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 0,6 Prozent auf 4366
Zähler.
Nach wie vor beschäftigten die Sorgen um den Zustand der
Finanzbranche die Marktteilnehmer. "Nach der langen Reihe an
Hiobsbotschaften, mit denen wir eingedeckt wurden, kann es einem
schon bange werden. Die Branche scheint ja zu einem Fass ohne
Boden geworden zu sein", sagte ein Händler.
Dabei waren die Blicke der Anleger auf die Aktien der Credit
Suisse gerichtet. Sie verloren drei Prozent auf 22,34
sfr. Bei 21,56 sfr notierte der Titel zeitweise auf dem tiefsten
Stand seit März 2003. Händler verwiesen auf einen Bericht der
"HandelsZeitung". Demnach droht der Bank für 2008 ein
Reinverlust von sechs Milliarden sfr. "Dies wäre aber keine
grosse Überraschung und müsste angesichts der kräftigen
Kursverluste eingepreist sein", sagte ein Händler.
Die Aktien von Sarasin , Vontobel und Julius
Bär sanken um rund vier Prozent. Besser schlugen sich
die Aktien der UBS, die gar 0,2 Prozent zulegten.
Verluste von rund vier Prozent belasteten auch die Aktien
der Versicherungen Zurich, Swiss Re und Swiss
Life.
Die Verluste bei den Finanzwerten wurden laut Händlern noch
verstärkt, weil in der Vorwoche das Verbot für Leerverkäufe von
Finanzaktien an der SWX Europe wieder aufgehoben wurde.
Dagegen erwiesen sich die Genussscheine von Roche
und die Nestle-Aktien einmal mehr als Stützen des
Marktes. Dagegen büssten Novartis trotz guter
Nachrichten 0,8 Prozent ein. Novartis hat in Japan die Zulassung
für die Medikamente Tasigna, Xolair, Co-Dio und Lucentis
erhalten. Und in Europa wurde Roches RoActemra zur Behandlung
von rheumatoider Arthritis zugelassen.
Ein leicht unter den Erwartungen liegender Quartalsumsatz
drückte die Aktie von Barry Callebaut um 14 Prozent auf
550 sfr. Der Schokoladehersteller hat im ersten Viertel des
Geschäftsjahres 2008/09 einen fast unveränderten Umsatz von
1,419 Millionen Franken erzielt und ist damit deutlich unter den
Analystenschätzungen geblieben.
Die Aktien des starkverschuldeten Anlagenbauer Oerlikon
erholten sich um vier Prozent vom massiven
Kurseinbruch der vergangenen Tage. Das Unternehmen plant
mittelfristig eine Stärkung der Bilanz. Kurzfristig sei die
finanzielle Situation des Konzerns stabil, hiess es.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)