* Enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China verunsichern Anleger
* Finanzwerte verlieren (Neu: US-Verbrauchervertrauen, Finanzwerte)
New York, 30. Sep (Reuters) - Sorgen um die Entwicklung der Weltkonjunktur haben der Wall Street am Freitag Kursverluste eingebrockt. Einen Dämpfer versetzten dem Markt insbesondere enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China. Dort schrumpften die Geschäfte der Industrie im September den dritten Monat in Folge, wie der Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC zeigte. "Es gibt Sorgen über eine weltweite Konjunkturabschwächung, und wir haben keine Daten, die zeigen, dass wir nicht nochmal in die Rezession abrutschen", sagte Marktstratege Jeffrey Friedman von MF Global. Besser als erwartet ausgefallene Daten zur US-Konjunktur konnten die Abschläge aber eingrenzen.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel 0,4 Prozent auf 11.109 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,9 Prozent auf 1150 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rutschte 0,9 Prozent ab auf 2459 Punkte. In Frankfurt schloss der Dax 2,4 Prozent tiefer mit 5502 Punkten.
"Es ist die Fortsetzung eines schrecklichen Quartals und eines schrecklichen Monats", kommentierte Marktökonom Peter Cardillo von Rockwell Global Capital das Handelsgeschehen. Der S&P-500 hat unter dem Damoklesschwert der europäischen Schuldenkrise und wegen der Furcht vor einer neuen Rezession im zurückliegenden Vierteljahr zwölf Prozent verloren. Es ist das schlechteste Quartal seit dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008.
Allerdings festigte sich das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung im September etwas, was Konjunkturoptimisten Rückhalt gab und die Verluste am Markt in Grenzen hielt. Der entsprechende Verbraucher-Index von Thomson Reuters und der Universität Michigan legte nach endgültigen Berechnungen auf 59,4 Zähler von 55,7 Punkten im Vormonat zu. Damit liegt der Wert auch über der ersten Schätzung von 57,8 Zählern. Auch der ISM-Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager stieg überraschend auf 60,4 von 56,5 Punkten im August. Analysten hatten einen Rückgang auf 55,5 Punkte befürchtet.
Unter den Einzelwerten gehörten die in den vergangenen Wochen gebeutelten Finanzwerte erneut zu den Verlierern. Citigroup lag 2,2 Prozent im Minus. AIG verlor knapp drei Prozent, JPMorgan Chase 1,5 Prozent.
Die Titel von Ingersoll Rand stürzten mehr als zwölf Prozent ab. Das Industriekonglomerat senkte seine Ergebnisprognosen und enttäuschte damit die Anleger. (Reporter: Chuck Mikolajczak; geschrieben von Georg Merziger und Axel Hildebrand; redigiert von Christian Götz)