Frankfurt, 31. Okt (Reuters) - Angesichts steigender Kurse
an der Wall Street sind am Freitagnachmittag auch in Europa
Investoren zurück an den Aktienmarkt gekommen. Schnäppchenjäger
verhalfen dem EuroStoxx50<.STOXX50E> der größten börsennotierten
Unternehmen der Euro-Zone zu einem Plus von 2,5 Prozent auf 2592
Zähler. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> schloss am Freitag
drei Prozent höher bei 2331 Punkten.
Bei Finanztiteln griffen die Investoren aber sehr selektiv
zu: In Deutschland erwiesen sich vor allem Allianz und
Commerzbank als Belastung für den Dax, in London
zählten Barclays zu den größten Verlierern. Die
Ankündigung einer Kapitalerhöhung drückte die Aktie der
britischen Bank um rund 13 Prozent ins Minus. Allerdings hielten
Titel wie Societe Generale und die schweizerischen
Bankwerte mit Kursgewinnen von bis zu 8,4 Prozent dagegen, so
dass der Index der europäischen Bankenbranche<.SX7P> mit einem
Plus von 2,4 Prozent im Vergleich zu den anderen 19
Sektorindizes im Mittelfeld lag.
Bei defensiven Titeln aus den Branchen Pharma und Chemie
sowie aus dem Rohstoffsektor hatten die Investoren weniger
Vorbehalte. Die Sektorindizes verbuchten Kursgewinne von rund
fünf Prozent, und größter Gewinner im Stoxx50 waren mit Abstand
die Titel von Roche. Auch BASF,
Novartis, AstraZeneca und GlaxoSmithKline
stiegen zwischen drei und 8,4 Prozent. Der Sektor der
Automobilwerte verbuchte ein Plus von 1,3 Prozent. Vor allem
Renault bremsten mit einem Kursabschlag von einem Prozent. Der
japanische Autobauer Nissan, an dem Renault mit 44 Prozent
beteiligt ist, hatte seine Gewinnprognosen deutlich
zurückgenommen. Mit schlechten Nachrichten wartete auch der
französische Kosmetikkonzern L'Oreal auf: Das
Eingeständnis, dass die Umsatzziele 2008 nicht erreicht werden
dürften, drückte den Titel drei Prozent ins Minus. Noch stärker
abwärts ging es für British Telecom (BT). Nach einer
Gewinnwarnung stürzte die Aktie 19 Prozent in die Tiefe.
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Martin Zwiebelberg)