HAMBURG (dpa-AFX) - Das Solarunternehmen Conergy verliert seinen Finanzvorstand und damit die Konzernführung. Sebastian Biedenkopf werde von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und das Unternehmen Ende Februar verlassen, teilte die Hamburger Gesellschaft am Sonntag mit. Das besondere Kündigungsrecht war Biedenkopf im Zusammenhang mit dem Wechsel im Aktionärskreis im Juli eingeräumt worden, als mehrere Hedge-Fonds nach erfolgter Umschuldung die Macht bei Conergy übernahmen. Biedenkopf hatte das Unternehmen seit rund einem Jahr auch geführt, weil nach dem Ausscheiden von Unternehmensgründer Dieter Ammer kein neuer Vorstandschef berufen wurde.
'Ich schmeiße nicht einfach hin, sondern mache von dem vereinbarten Sonderkündigungsrecht Gebrauch. Die nächsten Monate stehe ich dem Unternehmen unverändert zur Verfügung', sagte der 47-Jährige der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Es könne auch keine Rede davon sein, dass er mit den neuen Eigentümer nicht zusammenarbeiten wolle. 'Ich habe immer gesagt, dass sich mit den neuen Investoren vor allen Dingen Chancen für das Unternehmen ergeben.' Er stehe auch hinter den eingeleiteten schmerzhaften Einschnitten bei Conergy.
'Es ist in einer solchen Konstellation immer schwierig, den richtigen Zeitpunkt zu finden', erklärte der Jurist. 'Aber dreieinhalb Jahre Restrukturierung in dieser Branche sind eine lange Zeit. Nach erfolgreich abgeschlossener Refinanzierung halte den Zeitpunkt für geeignet.'
Biedenkopf war unter Vorstandschefs Ammer im vergangenen Jahr in den Vorstand aufgestiegen. Nach Ammers Abschied gehört diesem außer Biedenkopf nur noch der für das operative Geschäft zuständige Alexander Gorski an. Biedenkopf war 2008 zum Unternehmen gekommen, zum Finanzvorstand war er bis August 2013 bestellt. Der Sohn des früheren sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (CDU) hatte Conergy quasi geführt, da sich seit Herbst vergangenen Jahres kein neuer Vorstandschef gefunden hatte.
Conergy schleppte sich in den vergangenen Jahren von einer Krise zur nächsten. Nach einer Beinahe-Pleite im Jahr 2007 bemühte sich Firmenmitbegründer Ammer, das Ruder herumzureißen. Bei der Finanzierung blieben aber Schwierigkeiten bestehen, so dass es zum Einstieg mehrerer Finanzinvestoren kam, darunter York Capital und die Deutsche Bank. Sie haben zusammen die Mehrheit am Unternehmen und sind entsprechend im Aufsichtsrat vertreten.
Zusätzlich setzt dem Unternehmen die von Überkapazitäten und schwacher Nachfrage geprägte Lage in der Solarbranche zu. So trennt sich der Konzern am Standort Frankfurt/Oder von 100 seiner bislang 450 Mitarbeiter sowie von Leiharbeitern, statt Wafern und Zellen sollen dort nur noch Module produziert werden. Im ersten Halbjahr rutschte das Unternehmen wieder tief in die roten Zahlen. Unterm Strich stand ein Verlust von gut 40 Millionen Euro, vor einem Jahr hatte Conergy noch einen kleinen Gewinn erzielt. Die Prognose, in diesem Jahr Umsatz und Gewinn zu steigern, musste das Unternehmen bereits Mitte Juni kassieren./nmu/enl
'Ich schmeiße nicht einfach hin, sondern mache von dem vereinbarten Sonderkündigungsrecht Gebrauch. Die nächsten Monate stehe ich dem Unternehmen unverändert zur Verfügung', sagte der 47-Jährige der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Es könne auch keine Rede davon sein, dass er mit den neuen Eigentümer nicht zusammenarbeiten wolle. 'Ich habe immer gesagt, dass sich mit den neuen Investoren vor allen Dingen Chancen für das Unternehmen ergeben.' Er stehe auch hinter den eingeleiteten schmerzhaften Einschnitten bei Conergy.
'Es ist in einer solchen Konstellation immer schwierig, den richtigen Zeitpunkt zu finden', erklärte der Jurist. 'Aber dreieinhalb Jahre Restrukturierung in dieser Branche sind eine lange Zeit. Nach erfolgreich abgeschlossener Refinanzierung halte den Zeitpunkt für geeignet.'
Biedenkopf war unter Vorstandschefs Ammer im vergangenen Jahr in den Vorstand aufgestiegen. Nach Ammers Abschied gehört diesem außer Biedenkopf nur noch der für das operative Geschäft zuständige Alexander Gorski an. Biedenkopf war 2008 zum Unternehmen gekommen, zum Finanzvorstand war er bis August 2013 bestellt. Der Sohn des früheren sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (CDU) hatte Conergy quasi geführt, da sich seit Herbst vergangenen Jahres kein neuer Vorstandschef gefunden hatte.
Conergy schleppte sich in den vergangenen Jahren von einer Krise zur nächsten. Nach einer Beinahe-Pleite im Jahr 2007 bemühte sich Firmenmitbegründer Ammer, das Ruder herumzureißen. Bei der Finanzierung blieben aber Schwierigkeiten bestehen, so dass es zum Einstieg mehrerer Finanzinvestoren kam, darunter York Capital und die Deutsche Bank
Zusätzlich setzt dem Unternehmen die von Überkapazitäten und schwacher Nachfrage geprägte Lage in der Solarbranche zu. So trennt sich der Konzern am Standort Frankfurt/Oder von 100 seiner bislang 450 Mitarbeiter sowie von Leiharbeitern, statt Wafern und Zellen sollen dort nur noch Module produziert werden. Im ersten Halbjahr rutschte das Unternehmen wieder tief in die roten Zahlen. Unterm Strich stand ein Verlust von gut 40 Millionen Euro, vor einem Jahr hatte Conergy noch einen kleinen Gewinn erzielt. Die Prognose, in diesem Jahr Umsatz und Gewinn zu steigern, musste das Unternehmen bereits Mitte Juni kassieren./nmu/enl