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FOKUS 2-Positive Vorzeichen für US-Börsen stützen Dax

Veröffentlicht am 07.06.2010, 15:14
Aktualisiert 07.06.2010, 15:20

* Erholung an Wall Street erwartet

* Angst vor Schuldenkrise schwelt weiter

* Deutsche Auftragseingänge gestiegen

(neu: Daten, Wall Street)

Frankfurt, 07. Jun (Reuters) - Die Aussicht auf eine Erholung an der Wall Street hat den Dax<.GDAXI> am Montag stabilisiert. Der deutsche Leitindex machte anfängliche Verluste größtenteils wett und schwankte um seinen Freitagsschluss von 5928 Punkten. Die US-Futures deuteten auf eine positive Eröffnung in New York hin, was auch hierzulande die Stimmung aufhellte. Die Anleger am deutschen Aktienmarkt konnten sich zudem über einen soliden Auftragseingang der hiesigen Firmen im April freuen. "Die Erholung der Weltwirtschaft setzt sich fort", betonte Analyst Jörg Zeunder von der VP Bank. Der schwache Euro sei für die deutsche Exportwirtschaft "eine Art Konjunkturprogramm." Die Gemeinschaftswährung konnte sich gegen Mittag etwas erholen und stieg auf 1,1979 Dollar, nachdem sie zuvor auf ein Vier-Jahres-Tief gefallen war.

Börsianer zufolge können die Anleger die Furcht vor einer Ausweitung der europäischen Schuldenkrise aber nach wie vor nicht ganz abschütteln. "Die Schuldenproblematik verfolgt uns immer noch", sagte ein Börsianer. Anleger reagierten extrem sensibel auf dieses Thema - gleichgültig, ob Fakten veröffentlicht werden oder Gerüchte die Runde machten. Am Freitag hatte Ungarn die Anleger mit einem überraschend großen Haushaltsloch aufgeschreckt und die Furcht vor einem Übergreifen der Schuldenkrise auf Osteuropa geschürt. Der Leitindex der Budapester Börse<.BUX> setzte seine Talfahrt am Montag fort und fiel um 1,5 Prozent.

LUFTFAHRT-AKTIEN UNTER DRUCK

Nach einer skeptischen Prognose des Weltluftfahrtverbandes IATA gaben Aktien einiger europäischer Fluggesellschaften nach. British Airways verbilligten sich um 1,2 Prozent und Easyjet um 0,6 Prozent. Der Verband erwartet für die Branche weltweit im laufenden Jahr zwar insgesamt wieder einen Gewinn, hat davon aber die Fluggesellschaften in Europa ausgenommen. Bei ihnen rechnet IATA wegen der wochenlangen Flugausfälle durch die Aschewolke mit einem Verlust von 2,8 Milliarden Dollar nach zuvor 2,2 Milliarden Dollar [ID:nWEA5059]. Gegen den Trend legten Ryanair zu. Die Titel des irischen Billigfliegers verteuerten sich um 1,8 Prozent. Die Analysten der UniCredit hatten das Kursziel wegen der zuletzt guten Geschäftszahlen auf 3,80 von drei Euro angehoben.

Für Gegenwind für die Branche könnten auch die Sparpläne der Bundesregierung sorgen: Regierungskreisen zufolge hat sich die Koalition auf eine "ökologische Luftverkehrsabgabe" im Volumen von einer Milliarde Euro pro Jahr verständigt. Die Aktien der Lufthansa lagen 0,3 Prozent im Minus. Papiere von Air Berlin gaben im SDax<.SDAXI> 0,4 Prozent ab. Der Konzern verbuchte seit Januar nach eigenen Angaben 1,8 Prozent weniger Passagiere.

Finanzwerte konnten ihre Kursverluste größtenteils wieder wettmachen. Der Index für die europäische Bankenbranche<.SX7P> lag 0,4 Prozent im Plus.

Dank einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank legten Adidas 2,4 Prozent auf 41,885 Euro zu. Analyst Michael Kuhn hatte seine Gewinnprognose für 2010 um 21 Prozent angehoben. Als Grund nannte er die Aussicht auf ein starkes Geschäft und die günstige Entwicklung der Wechselkurse.

Gut kamen an der Börse die Sparpläne des Arzneimittelherstellers Stada an: die Papiere bauten ihre Kursgewinne auf ein Plus von 2,4 Prozent aus, nachdem der Konzern ankündigte, zehn Prozent seiner Stellen streichen zu wollen. Der Gewinn soll bis 2014 mehr als verdoppelt werden.

Im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> rückte Gildemeister ins Rampenlicht. Börsianern zufolge kursierten am Markt erneut Gerüchte, der japanische Partner Mori Seiki<6141.OS> wolle den Werkzeugmaschinenbauer für 12,80 Euro je Aktie übernehmen. Die Aktien des Unternehmens drehten daraufhin ins Plus und notierten 3,2 Prozent fester bei 8,759 Euro. Gildemeister-Chef Rüdiger Kapitza dementierte die Übernahmegerüchte, die vergangene Woche schon einmal die Runde gemacht hatten. Mori Seiki wollte sich dazu nicht äußern.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Olaf Brenner)

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