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FOKUS 3-Dax startet auf 15-Monats-Hoch ins neue Jahr

Veröffentlicht am 04.01.2010, 18:01
Aktualisiert 04.01.2010, 18:04

* Dax wieder über 6000 Punkten

* Zuversicht treibt Renault, Philips und Nokia an

(neu: US-Daten, Nokia, Xetra-Schlusskurse)

Frankfurt, 04. Jan (Reuters) - Das Jahr 2010 lässt sich an der Frankfurter Börse recht gut an: Der Dax<.GDAXI> stieg gleich am ersten Handelstag des neuen Jahres um 1,5 Prozent auf 6048 Zähler und schloss damit so hoch wie seit Ende September 2008 nicht mehr. Auch die paneuropäischen Stoxx-Indizes Stoxx50 <.STOXX50> und EuroStoxx<.STOXX50E> stiegen um je 1,7 Prozent. Dennoch blieben viele Börsianer skeptisch. "Die latente Gefahr eines Rückschlags bleibt vorerst bestehen, da die Rally der vergangenen Monate auf tönernen Füßen steht", sagte ein Händler. Zwar erreichten die Umsätze am Montag wieder das Niveau von vor Weihnachten, doch fehle noch der richtige Schwung.

2009 hatte der Dax trotz der Finanzkrise bei im Jahresverlauf immer weiter schrumpfenden Umsätze rund 24 Prozent zugelegt und damit das neuntbeste Ergebnis seiner 21-jährigen Geschichte eingefahren. Für 2010 sind viele Börsianer aber sehr vorsichtig. Von Reuters befragte Analysten sehen den Dax Ende 2010 im Schnitt nur noch auf 6200 Punkte steigen, womit der Leitindex fast wieder beim Niveau von vor der Lehman-Pleite angelangt wäre. Allerdings ist die Spanne der Prognosen von 4150 bis 7500 Zählern sehr breit. Unterstützt wurde das Plus am Montag von Konjunkturdaten. So stieg der ISM-Einkaufsmanagerindex für Dezember überraschend deutlich auf 55,9 von 53,6 Punkten im Vormonat. Analysten hatten nur mit einem Plus auf 54,3 Zählern gerechnet. Die Bauausgaben in den USA sanken im November allerdings überraschend auf das niedrigste Niveau seit mehr als sechs Jahren. In der Euro-Zone wuchs nach einer Markit-Umfrage zum Jahresende die Industrie dagegen so stark wie seit 21 Monaten nicht mehr. Analysten sprachen von einer deutlichen Trendwende zum noch nie dagewesenen Absturz vom Jahresauftakt 2009.

Unter den Standardwerten setzten die Aktien von Infineon - dem Favoriten des Jahres 2009 - ihren Aufwärtstrend fort und stiegen um 5,8 Prozent. Händler verwiesen auf die gute Entwicklung der Chipwerte in den USA, wo der Philadelphia Stock Exchange Semiconductor Index<.SOXX> über zwei Prozent zulegte. Zudem waren einige Werte gefragt, die von einem Anziehen der Konjunktur besonders profitieren würden wie die Stahlwerte Salzgitter und ThyssenKrupp, die je um deutlich mehr als drei Prozent zulegten. Auch K+S waren gefragt, die Titel des Düngemittel- und Salzherstellers stiegen um 4,4 Prozent.

Zu den wenigen Verlierern zählten die VW-Vorzüge mit einem Minus von knapp zwei Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktien zuletzt im Sog des Aufstiegs in den Dax gestiegen waren. 2009 hatten VW-Vorzüge 73 Prozent zugelegt und damit im Dax zu den Top-Performern gezählt.

Ein optimistischer Ausblick für 2010 ließ in Paris die Aktie von Renault um 5,5 Prozent steigen. Renault rechnet dank der Abwrackprämie mit einem starken ersten Halbjahr auf dem französischen Automarkt. Die Titel des Rivalen Peugeot legten 3,6 Prozent zu, Daimler und BMW waren weniger gesucht: das Tagesplus bei beiden lag unter einem Prozent.

Zuversichtliche Aussagen von Konzernchef Gerard Kleisterlee trieben die Philips-Aktien in Amsterdam um vier Prozent hoch. Kleisterlee hatte dem "Spiegel" gesagt, nach Ende der Wirtschaftskrise seien Wachstumsraten von sechs Prozent und mehr möglich. Nokia zogen ebenfalls um vier Prozent an, nachdem Handysparten-Chef Rick Simonson für 2010 einen Absatz von 500 Millionen Handys in Aussicht gestellt hatte. Analysten hatten bislang mit weniger gerechnet.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)

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