Investing.com - Das Pfund und die türkische Lira wurden am Montag an den Devisenmärkten nach unten gedrückt, während der Dollar sich in wegen des US-Feiertags eher dünnem Handel gegenüber den anderen Leitwährungen stabil gehalten hat.
Das Pfund sank auf sein niedrigstes Niveau am heutigen Tag, nachdem Daten gezeigt hatten, dass die Lage im produzierenden Gewerbe im Vereinigten Königreich im August so schlecht wie in zwei Jahren nicht mehr war, belastet von der Nervosität über den Brexit und dem amerikanisch-chinesischen Handelskrieg.
Der GBP/USD Kurs lag gegen 13:56 MEZ 0,77% tiefer auf 1,2857, nachdem er zuvor auf ein Tageshoch von 1,2933 gestiegen war.
Das Pfund vertiefte seine anfänglichen Verlusten, nachdem Markit seinen Einkaufsmanagerindex für das produzierenden Gewerbe Großbritanniens veröffentlicht hatte, der von 53,8 im Juli auf 52,8 im August gefallen ist.
Das Pfund war ohnehin schon unter die Räder geraten, nachdem der Chefunterhändler der Europäischen Union Michel Barnier gesagt hatte, er widersetze sich "entschieden" den sogenannten Chequers Vorschlägen der britischen Regierung zu den künftigen Handelsbeziehungen.
Die Kommentare gaben den Sorgen über einen Brexit ohne ein Nachfolgeabkommen weitere Nahrung.
Das Pfund verbilligte sich auch gegenüber dem Euro, mit dem EUR/GBP Kurs um 0,85% höher auf 0,9028.
In den Schwellenländern hat die türkische Lira ihre Talfahrt wieder aufgenommen, angesichts von Sorgen über die andauernde Wirtschafts- und Währungskrise in dem Land.
Daten vom Montag hatten gezeigt, dass die Inflation in der Türkei im August auf ein 15-Jahreshoch von 17,9% geschnellt ist, nachdem sie im Juli auf 15,9% gelegen hatte, was nahelegt, dass der schwere Ausverkauf der Lira die Verbraucherpreise nach oben schießen lässt.
Im Gefolge der Inflationsdaten suggerierte die Zentralbank des Landes, dass bei ihrer Sitzung in diesem Monat eine Zinserhöhung kommen könnte, aber die Investoren bleiben misstrauisch, angesichts der starken Opposition von Präsident Tayyip Erdogan gegen höhere Zinssätze.
Die sich verschlechternden Beziehungen zwischen Washington und Ankara und Sorgen über die zunehmende Einflussnahme Erdogans auf die Geldpolitik und die Wirtschaft werden als Gründe für den Einbruch der Lira um mehr als 40% in diesem Jahr ausgemacht.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, behauptete sich stabil bei 95,10 in der Nähe eines Wochenhochs, da Sorgen über internationale Handelskonflikte zu Käufen des Dollars als Sicherheit führten.
Das Handelsvolumen wird heute vermutlich gering bleiben, da die Märkte in den USA zum Tag der Arbeit geschlossen sind.
Sorgen über eine Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China blieben, als die Trump-Administration neue Zölle auf Importe aus China vorbereitet.
US-Präsident Trump sagte letzte Woche, er stehe bereit, Zölle auf Importe aus China im Wert von 200 Mrd USD zu verhängen, was womöglich schon am Donnerstag passieren könnte.
Der Schritt würde den Handelskonflikt mit Peking eskalieren, angesichts dessen, dass die Vereinigten Staaten schon jetzt Importe im Wert von 50 Mrd USD mit Zöllen belegt haben.
Trump hat auch angedroht, sich aus der Welthandelsorganisation zurückzuziehen, ein Schritt, der den globalen Freihandel gefährden könnte.
Unterdessen bleiben die Handelsgespräche mit Kanada in einer Sackgasse, nachdem sie am Freitag ins Stocken geraten waren.
Der Euro und das Pfund haben sich gegenüber dem Dollar kaum bewegt, mit dem EUR/USD Kurs auf 1,0608 und dem U/JPYSD Kurs auf 111,13.