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FOKUS 3-Ausverkauf an der Wall Street - "Wirtschaft steht still"

Veröffentlicht am 04.08.2011, 22:25
Aktualisiert 04.08.2011, 22:32
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* Große Indizes alle mehr als 4 vH im Minus

* GM und Kraft können Markt nicht stützen

* Biotech-Konzern Dendreon 67 Prozent im Minus

(neu: Schlusskurse)

- von Angela Moon -

New York, 04. Aug (Reuters) - Die Wall Street hat am Donnerstag einen der schwersten Tages-Verluste seit Jahren erlitten. Nach der kurzen Erholung am Mittwoch schlossen alle drei großen Indizes an der Wall Street mehr als vier Prozent im Minus. Analysten verwiesen auf die Schuldenkrise in Europa sowie auf Anzeichen, dass die US-Wirtschaft zum Stillstand gekommen sei. Auch die überraschend starken Quartalszahlen der Opel-Mutter General Motors und die von Börsianern begrüßte Aufspaltung von Kraft konnten an der schlechten Gesamtstimmung nichts ändern.

Alle drei großen Indices schlossen mehr als vier Prozent im Minus. Der Dow-Jones-Index<.DJI> brach 4,3 Prozent auf 11.383 Punkte ein. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> verlor 4,8 Prozent - der schwerste Verlust an einem Tag seit Februar 2009 - und hielt sich damit nur hauchdünn über der Schwelle von 1200 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verlor sogar 5,1 Prozent und schloss bei 2556 Punkten.

Der auch als "Angstbarometer" bekannt Volatilitäts-Index VIX<.VIX> sprang 35,4 Prozent in die Höhe auf 31,7 - der höchste prozentuelle Anstieg seit Februar 2007. In Frankfurt beendete der Dax<.GDAXI> den Xetra-Handel 3,4 Prozent im Minus bei 6414,76 Punkten.

"HEUTE MORGEN IST DER DAMM GEBROCHEN"

Zwar hatten sich in der vergangenen Woche weniger US-Bürger erstmals arbeitslos gemeldet als von Analysten prognostiziert. Zusammen mit vielen anderen Konjunkturdaten ergebe sich aber ein Bild der Stagnation, sagte Hugh Johnson von Hugh Johnson Advisors LLC. "Alles - die Arbeitslosendaten eingeschlossen - deutet auf dasselbe hin: Die Wirtschaft steht still", sagte er. Sein Kollege Peter Kenney von Knight Kapital sprach von wahllosen Verkäufen. "Heute morgen ist der Damm gebrochen", erklärte er.

Auch die Situation in Europa bereitete in New York Sorge. "Die Anleger holen wegen der Schuldenprobleme in Europa so viel Liquidität wie möglich aus dem Markt", sagte Stephen Massocca von Wedbush Morgan. Hier stünden besonders die Zinsen bei den italienischen und spanischen Einleihen im Fokus. Zu der schlechten Stimmung trugen auch Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet bei, wonach die konjunkturellen Abwärtsrisiken stärker geworden seien.

AUCH KRAFT FOODS KANN SICH AM ENDE NICHT MEHR HALTEN

Im Sog des schwachen Gesamtmarktes sackten die Aktien von General Motors um 4,3 Prozent ab. Der größte US-Autokonzern verdoppelte im abgelaufenen Quartal seinen Gewinn nahezu und steigerte seinen Umsatz um 19 Prozent auf fast 40 Milliarden Dollar. Bank of America erlitt ein 52-Wochentief nach einem Absturz von 7,4 Prozent, die Citigroup verlor 6,5 Prozent.

Lange Zeit konnte die Ankündigung der Aufspaltung von Kraft Foods die Aktie des Großkonzerns entgegen den Trend im Plus halten. Am Ende stand der Titel aber mit einem Minus von 1,5 Prozent auch auf der Verliererseite. Das Unternehmen trennt sein nordamerikanisches Lebensmittelgeschäft mit Marken wie Miracel Whip und einem geschätzten Umsatz von 16 Milliarden Dollar ab.

Einen massiven Einbruch gab es bei den Titeln des US-Biotech-Unternehmens Dendreon, das wegen des schwachen Absatzes seine Jahresziele zurückzog. Der Aktienkurs stürzte um 67 Prozent ab.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,82 Milliarden Aktien den Besitzer. 152 Werte legten zu, 2946 gaben nach und 29 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 3,25 Milliarden Aktien 182 im Plus, 2435 im Minus und 52 unverändert.

(Geschrieben von Scot W. Stevenson; redigiert von Birgit Mittwollen)

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