von Robert Zach
Investing.com - Die türkische Lira hat ihre Aufwertung am Dienstag fortgesetzt. Im nachbörslichen Handel kollabierte der Wechselkurs USD/TRY um mehr als 3 Prozent auf zeitweise 3,3033 und damit auf den tiefsten Stand seit Ende Februar. Auch zum Euro gewann die Lira deutlich an Wert.
Dank der jüngsten Aufholjagd hat die türkische Lira ihre Verluste vom Freitag vollständig wettgemacht als der Wechselkurs mit 5,8256 phasenweise so hoch gehandelt wurde wie zuletzt Ende Dezember 2018.
Die Erholung begann bereits am Sonntagabend nach Börseneröffnung in Asien und gewann am Montag an Tempo, nachdem die türkische Zentralbank versprach, alles Notwendige zu tun, um die Preisstabilität zu erhalten.
Die Zentralbank erklärte, dass sie "alle Instrumenten zur Liquiditätssteuerung und Geldpolitik nutzen wird, um die Preisstabilität zu gewährleisten und die Finanzstabilität zu unterstützen, wenn sie es für notwendig hält".
Die US-Investmentbank JP Morgan Chase (NYSE:JPM) hatte am Freitag eine Empfehlung an Kunden herausgegeben, wonach sich bei einem Spurt über 5,50 weiteres Aufwärtspotenzial für den Wechselkurs US-Dollar gegen die türkische Lira in Richtung 5,90 ergeben würde.
Anschließend hatte die türkische Banken- und Finanzaufsicht am Wochenende eine Untersuchung gegen JP Morgan eingeleitet. Es gäbe "Hinweise wonach ein Report den Ruf der türkischen Banken schädige und die Volatilität erhöhe".
Am Sonntag hatte der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Spekulanten und Banken mit Konsequenzen gedroht, sofern sie auf einen Kursverfall der türkischen Lira setzen. Diejenigen, die Devisen kauften und "provokative Aktionen" unternähmen, müssten einen "sehr hohen Preis dafür zahlen", sagte Erdogan am Sonntag während einer Wahlkampfveranstaltung in Istanbul. "Ich rufe diejenigen auf, die am Vorabend der Wahl solche Aktivitäten durchführen, wir kennen alle Eure Identitäten", sagte er. "Wir wissen, was ihr alle gemacht habt."