Investing.com - Neben dem Verfall der türkischen Lira steht vor allem die dramatische Abwertung der indischen Rupie im Fokus an den internationalen Devisenmärkten.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sank die indische Rupie zum US-Dollar auf neue Rekordtiefs. Für einen Dollar musste man 70,90 indische Rupie hinlegen - neuer Rekord.
Als Auslöser für die Verluste gilt unter anderem auch die Krise in der Türkei, wo die türkische Lira in den vergangenen Tagen zum US-Dollar aber auch zum Euro massiv an Wert verloren hat. Dies schürt die Furcht der Anleger vor Ansteckungsgefahren für andere Schwellenländer, womit eine Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums einhergehen könnte.
Jedoch ist die Türkei-Krise nicht der alleinige Grund für die Verluste der indischen Rupie. Auch das rekordhohe Defizit in der Leistungsbilanz sowie die hohe Inflation und Anzeichen einer Verlangsamung des Wachstums lassen die Rupie zum US-Dollar auf verlorenem Posten stehen.
Die indische Zentralbank hat zwar am 1. August die Zinsen zum zweiten Mal in diesem Jahr um 25 Basispunkte auf 6,50 Prozent angehoben, aber angesichts der hohen Inflation und der kontinuierlichen Abwertung der indischen Rupie ist schon sehr viel mehr nötig, um den Abwertungszyklus der heimischen Währung zu unterbrechen.
Zu der sehr fragilen wirtschaftlichen Situation gesellt sich schon bald eine weitere Komponente, die für Unsicherheit sorgen dürfte - die politische Komponente. So stehen in Indien einige Wahlen für den Rest des Jahres an und 2019 kommt es dann zu den großen Wahlen. Anleger scheinen sich schon jetzt vor den damit einhergehenden Risiken abzusichern.
Sollte die indische Zentralbank nicht bald aggressiver zu Werke gehen, dann könnte sich die Abwertung der indischen Rupie unaufhaltsam fortsetzen.