Investing.com - Obwohl US-Präsident Donald Trump der Türkei am Sonntag noch mit "wirtschaftlicher Zerstörung" drohte, stabilisierte sich die türkische Lira am Montag und holte die anfänglichen Verluste komplett wieder auf.
Der Euro stieg zur türkischen Lira am Montag zunächst auf 6,3608 Lira, konnte seine Gewinne jedoch nicht halten und schloss im Minus. Zuletzt handelte der EUR/TRY 6,2694 Lira und damit 0,54 Prozent im Plus.
Gleiches gilt für den US-Dollar gegen die türkische Lira, der seine Gewinne nicht über die Ziellinie retten konnte. Aktuell notiert der USD/TRY 5,4600 Lira und damit 0,49 Prozent im Plus.
Trump hatte noch am Sonntag mit wirtschaftlicher Zerstörung gedroht, wenn die Türkei die Kurden in Syrien angreifen sollte. Mittlerweile scheint sich die Situation wieder beruhigt zu haben. Schließlich schrieb Trump gestern Abend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, dass er mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gesprochen habe. Unter anderem habe man über die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder gesprochen, wo beide Seiten ein "großes Potenzial für einen deutlichen Ausbau!" sehen.
Gestern liefen zudem Meldungen über den Ticker, wonach die türkische Lira die billigste Währung auf der ganzen Welt sei. Das sagte der Deutsche Bank-Marktstratege George Saravelos in der türkischen Zeitung Dünya am Montag.
Sorgen bereitet den Marktteilnehmern dagegen die wirtschaftliche Verlangsamung der Türkei. Schließlich ist die Industrieproduktion den dritten Monat in Folge um saisonbereinigte 6,5 Prozent gefallen.
Die Commerzbank-Analysten sehen den USD/TRY indes in einem Seitwärtsmarkt über der 2018/19 Unterstützungslinie und der Glättung der letzten 200 Tage bei 5,3615 bis 5,2029 gefangen. "Eine weitere Unterstützung liegt bei 5,1331. Aus einem Rutsch darunter dürften Verluste auf 4,9624/4,9233 resultieren. Wahrscheinlich setzt hier dann eine Stabilisierung ein".
Einen Schlüsselwiderstand sehen die Experten dagegen zwischen den Oktobertiefs und Novemberhochs bei 5,5329 bis 5,6492. "Erst wenn das Paar über diesem Bereich schließt, bestätigt das eine Bodenformation. Die nächsten Anlaufziele wären dann die Oktober- und Januarhochs bei 5,8692 bis 6,0760."
von Robert Zach