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ROUNDUP/'Der Spiegel': Bundesregierung für Schockbilder auf Zigaretten

Veröffentlicht am 16.06.2013, 11:55
BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung will sich nach einem Medienbericht für die EU-weite Einführung von Schockbildern auf Zigarettenschachteln einsetzen. Wie das Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' berichtet, haben sich die Staatssekretäre der zuständigen Bundesministerien Anfang Juni darauf verständigt, entsprechende Pläne der EU-Kommission zu unterstützen.

Danach sollen die Hersteller künftig Bilder von Raucherbeinen oder Krebslungen sowie großflächige Warnhinweise auf alle Schachteln drucken. Drei Viertel der Vorder- und Rückseiten sollen für Warnhinweise wie 'Rauchen tötet' und Bilder reserviert werden. Das wäre mehr als doppelt so viel Platz für Warnhinweise wie bislang.

Die EU diskutiert derzeit über die Tabakproduktrichtlinie, die neben den Schockbildern auch ein Aus für Mentholzigaretten und ein Verbot dünner Slim-Zigaretten vorsieht. Am Freitag wollen die EU-Gesundheits- und Verbraucherminister in Luxemburg über die Richtlinie beraten. Sie könnte vermutlich frühestens 2015 umgesetzt werden.

Der Deutschlandchef des Tabakkonzerns Philip Morris <4I1.FSE> , Werner Barth, warnte im Nachrichtenmagazin 'Focus' vor den Folgen von Schockfotos. Würden die Hersteller in der Nutzung ihrer Marken derart beschnitten, dann laufe der Wettbewerb zunehmend über den Preis - und bei sinkenden Preisen könne der Konsum steigen. 'Das wäre kaum im Sinn der Regulierer', sagte er.

Die Bundesregierung unterstützt auch das geplante Verbot von Mentholzigaretten. 'Stoffe, die den unangenehmen und beißenden Geschmack der Verbrennungsprodukte im Tabakrauch überlagern oder eine kühlende Wirkung auslösen, sind besonders kritisch, da sie vor allem Jugendliche und Neueinsteiger ansprechen', sagte ein Sprecher von Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) dem 'Focus'.

Im Kampf gegen die EU-Pläne hat die Tabaklobby in Deutschland aber zumindest einen kleinen Erfolg erzielt: Für ein nationales Verbot der Außenwerbung etwa an Plakatwänden, das derzeit ebenfalls diskutiert wird, will sich die Bundesregierung laut 'Spiegel' in dieser Legislaturperiode nicht einsetzen./wn/DP/zb

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