Von Peter Nurse
Investing.com - Nachdem ein sprunghafter Anstieg der US-Inflation die Erwartung einer baldigen Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank Fed geweckt hatte, gab der Dollar im europäischen Frühhandel am Mittwoch einen Teil seiner starken Gewinne vom Vortag wieder ab.
Gegen 08.55 Uhr MEZ handelte der Dollar-Index, der die Stärke des Greenbacks gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen abbildet, um 0,1% niedriger bei 92,698 und fiel damit von seinem am Vortag erreichten Hoch (92,832) zurück.
Der USD/JPY fiel um 0,1 % auf 110,48, der EUR/USD stieg um 0,1% auf 1,1789. Die Gemeinschaftswährung hält sich knapp über ihrem Dreimonatstief (1,1772). Für den AUD/USD ging es um 0,2% auf 0,7460 nach oben.
Die US-amerikanischen Verbraucherpreise erhöhten sich im Juni um 0,9%, so stark wie seit 13 Jahren nicht mehr, und kletterten im Jahresvergleich sogar auf 5,4%.
"Während jeder eine Zunahme des Preisdrucks erwartet hat, zeigt [dieser] Bericht, wie bedeutend das Problem geworden ist. Die Preise steigen nicht nur stark an, sondern die Steigerungen erfolgen auf breiterer Basis, was bedeutet, dass die Preise länger hoch bleiben können", so Kathy Lien, Analystin bei BK Asset Management, in einer Notiz.
Das rückt den Fed-Chef Jerome Powell ins Rampenlicht, wenn er am Mittwoch und Donnerstag vor dem Kongress spricht, und der Markt hält Ausschau nach Signalen zum Timing für ein Zurückfahren der Stimulusmaßnahmen und höhere Zinssätze.
Für den GBP/USD ging es um 0,2% auf 1,3837 aufwärts, nachdem die britischen Verbraucherpreise im Juni im Jahresvergleich mit 2,5% so kräftig gestiegen waren wie seit August 2018 nicht mehr. Es ist der zweite Monat in Folge, in dem die Inflation nach oben überrascht hat.
Während dies den Handlungsdruck auf die Bank of England erhöhen dürfte, zeigten die Daten auch einen langsameren Anstieg der Erzeugerpreise, was darauf hindeutet, dass die Auswirkungen des starken Anstiegs der Rohstoffpreise nachlassen.
Der {NZD/USD}} erhöhte sich um 1,2% auf 0,7026, nachdem die neuseeländische Zentralbank ihr 100 Milliarden NZ$ schweres Anleihekaufprogramm beendete und damit effektiv signalisierte, dass eine Zinserhöhung vor der Tür steht.
Die Wirtschaft des Landes war von der Covid-19-Pandemie weniger betroffen als viele andere und wuchs im ersten Quartal um 1,6%, was Bedenken aufkommen ließ, dass die expansive Geldpolitik zu einer Überhitzung führen könnte.
Am Mittwoch stehen weitere Zentralbanksitzungen an. Von der Bank of Canada wird allgemein erwartet, dass sie eine weitere Reduzierung der Wertpapierkäufe ankündigt, während die türkische Zentralbank angesichts einer schwachen Währung und steigender Preise die Zinssätze wahrscheinlich den vierten Monat in Folge unverändert lassen wird.
Der USD/CAD handelte 0,1% niedriger bei 1,249 und der USD/TRY stieg 0,1% auf 8,6261.
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