von Gina Lee
Investing.com - Der Dollar fiel am Dienstagmorgen in Asien, bewegte sich aber weiter in der Nähe eines Sieben-Wochenhochs. Die US-Währung profitierte von einem Ausverkauf des Euro über Nacht, da die Covid-19-Ausgangssperren auf dem Kontinent zu einem Rückgang der Verbraucherausgaben geführt haben.
Der Dollar-Index, der die amerikanische Währung gegenüber einem Korb aus anderen Währungen abbildet, lag gegen 05:36 MEZ um 0,15% tiefer auf 90,890.
Der USD/JPY Kurs legte um 0,03% auf 104,94 zu.
Der AUD/USD Kurs stieg um 0,09% auf 0,7625, als sich der riskantere AUD von zwei Verlusttagen erholte. Die Reserve Bank of Australia hielt die Zinssätze erwartungsgemäß unverändert bei 0,10%, als sie heute ihre Entscheidung der Januar-Sitzung bekanntgab. Der NZD/USD Kurs erhöhte sich um 0,27% auf 0,7175.
Der USD/CNY Kurs gab um 0,10% auf 6,4603 nach und der GBP/USD Kurs erhöhte sich um 0,21% auf 1,3689, bevor am Donnerstag die Bank von England zur Geldpolitik entscheiden wird.
Der Euro sank über Nacht auf die niedrigsten Niveaus seit zweieinhalb Wochen, als Reaktion auf enttäuschende deutsche Einzelhandelsumsätze. Diese gingen im Dezember gegenüber dem Vormonat um 9,6% und gegenüber dem Vorjahr um 1,5% zurück und lagen damit deutlich unter dem prognostizierten Rückgang von 2,6% bzw. 5% Wachstum. Europa spürt immer noch die Auswirkungen der zweiten Welle von Covid-19 auf dem Kontinent und hat auch Probleme mit seinem Covid-19-Impfprogramm.
Unterdessen ließen Gewinne an den asiatischen Aktienmärkten den Index leicht um 0,1% sinken, nach einem Anstieg von 0,4% in der Nacht, bei dem er zum ersten Mal seit dem 10. Dezember sogar 91,063 erreichte. Der Index steckte in den letzten Wochen in einem engen Bereich, nachdem er sich von dem Dreijahrestief vom Jahresanfang erholt hatte.
Der Rückgang der Korrelation war auf den Euro zurückzuführen, und die Marktstimmung dürfte kurzfristig weiterhin die Richtung des Dollars bestimmen, sagte der Währungsanalyst der Commonwealth Bank of Australia, Joseph Capurso, gegenüber Reuters.
„Wenn die Leute über den Verkauf von Euro nachdenken, kaufen sie immer etwas Dollar, weil der Euro-Dollar-Wechselkurs mit Abstand der liquideste der Welt ist“, fügte Capurso hinzu.
Die globale Stimmung bleibt insgesamt vorsichtig, da die Investoren die Marktvolatilität der Vorwoche, die durch Spekulationen von Kleinanlegern mit Aktien wie GameStop Corp (NYSE:GME) ausgelöst wurde, immer noch verdauen. Die Anleger bewerten auch, ob der Ausverkauf von fast 7% im Jahr 2020 auf die Erwartung einer globalen Erholung von der Pandemie angesichts massiver Haushaltsausgaben und einer weiterhin extrem lockeren Geldpolitik im Jahr 2021 weitergehen wird.
In den USA verbesserte sich die Anlegerstimmung nach einem „sehr produktiven“ zweistündigen Treffen am Montag zwischen US-Präsident Joe Biden und einer Gruppe von zehn republikanischen Senatoren, auf der ein verkleinertes Covid-19-Konjunkturpaket erörtert wurde.
Biden blieb jedoch dabei, dass das von der Gruppe vorgeschlagene 618-Milliarden-Dollar-Paket nicht weit genug gehe, um die Covid-19-Krise zu lösen, und bestand darauf, den von ihm im Januar vorgeschlagenen Umfang von 1,9 Billionen Dollar beizubehalten. Die Abgeordneten der Demokraten haben am Montag vor dem Treffen zudem die Haushaltsmaßnahme in Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar eingereicht, ein erster Schritt, um die Maßnahme unter Umgehung der Republikaner durch den Kongress zu drücken.