Von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar notierte am Freitagmorgen in Asien höher und steuert auf den größten Wochengewinn seit fünf Monaten zu. Die Anleger wetten weiterhin darauf, dass eine über den Erwartungen liegende Inflation die Zentralbanken dazu veranlassen wird, die Zinsen schneller als erwartet anzuheben.
Der US Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, legte bis 5:41 Uhr MEZ 0,07 % auf 95,237 zu. Damit notierte er nur knapp unter seinem 16-Monats-Hoch von 95,267.
Der USD/JPY stieg um 0,18 % auf 114,25.
Der AUD/USD verlor 0,10 % auf 0,7287 und der NZD/USD notierte 0,23 % schwächer bei 0,7003.
Der USD/CNY kletterte 0,10 % nach oben auf 6,3965 und der GBP/USD verlor 0,06 % auf 1,3363.
Die am Mittwoch veröffentlichten US-Inflationsdaten zeigten, dass der Verbraucherpreisindex im Oktober im Jahresvergleich um 6,2 % und im Monatsvergleich um 0,9 % gestiegen ist. Der Kern-Verbraucherpreisindex legte dagegen im Jahresvergleich um 4,6 % und im Monatsvergleich um 0,6 % zu.
Die Anleger wetten derzeit verstärkt darauf, ob die Fed die Zinsen doch früher als erwartet anheben wird. Laut Reuters preisen die Anleger nun die erste Zinserhöhung bis Juli 2022 und eine weitere bis Dezember 2022 ein.
"Wir sind immer noch der Meinung, dass sich die Marktpreise noch weiter festigen können, insbesondere im Jahr 2023, was den USD weiter stützen kann", sagte Kimberley Mundy von der Commonwealth Bank of Australia (OTC:CMWAY).
Derweil "erweist sich die Preisgestaltung bei Zinsfutures hinsichtlich möglicher Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Jahr 2022 als zu aggressiv, wenn man bedenkt, dass die EZB-Geldpolitiker nicht von ihren ultra-dovishen Prognosen abweichen", was Spielraum für eine weitere Euro-Schwäche bietet, so Mundy weiter.
Konjunkturseitig gehen die Blicke der Anleger heute auf das von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen und die Erwartungen der Verbraucher für November. Außerdem steht die Zahl der offenen Stellenangebote (JOLTs) per Berichtsmonat September auf dem Programm.
Der Leiter der New Yorker Fed, John Williams, wird heute bei einer Online-Konferenz als Sprecher auftreten. Viele erhoffen sich dabei neue Hinweise auf die Reaktion der Fed auf die hohe Inflation.
In Europa wird der Chefökonom der Europäischen Zentralbank, Philip Lane, auf einer separaten Veranstaltung sprechen. Das Direktoriumsmitglied der Schweizerischen Nationalbank, Andrea Maechler, sagte bei einer Veranstaltung am Donnerstag, dass der Schweizer Franken angesichts der zunehmenden Marktunsicherheiten aufgrund von Corona immer noch als sicherer Hafen gilt.