Von Ambar Warrick
Investing.com-- Im Vorfeld eines möglichen Besuchs der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in der Inselrepublik am Dienstag pendelte der Taiwan-Dollar um ein Zwei-Jahres-Tief, während sich die meisten anderen asiatischen Währungen trotz der zunehmenden Spannungen zwischen China und den Vereinigten Staaten in engen Handelsspannen bewegten.
Der Taiwan-Dollar wertete zunächst sichtbar ab, konnte sich aber in den letzten Stunden wieder etwas erholen, blieb aber in der Nähe seines niedrigsten Standes seit Mitte 2020. Die Währung der Inselrepublik war am Montag in Erwartung des Besuchs von Pelosi stark gefallen. Belastet wurde sie auch durch die schwächelnde Wirtschaft in Taiwan.
Der chinesische Yuan notierte zum Dollar weitgehend unverändert bei 6,7704.
China hat sich entschieden gegen den Besuch von Pelosi in Taipeh ausgesprochen, der Medienberichten zufolge im Laufe des Tages stattfinden könnte. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses befindet sich derzeit auf einer Asienreise und soll vor Kurzem in Malaysia gelandet sein.
US-Beamte warnten, Peking könnte mit militärischen Aktionen auf das Treffen reagieren - ein Schritt, der die Beziehungen zwischen China und den USA erheblich verschlechtern dürfte. Die ohnehin schon angespannten diplomatischen Beziehungen zwischen Washington und Peking befinden sich aufgrund der Nähe Pekings zu Moskau auf einem Tiefpunkt. Nach Angaben von Reuters wurden chinesische Kampfflugzeuge in die Nähe der Grenzlinie zur Straße von Taiwan gesichtet, während mehrere chinesische Kriegsschiffe am Dienstag nahe der inoffiziellen Pufferzone in der Meerenge patrouillierten.
Der japanische Yen bildete unter seinen asiatischen Peers die Ausnahme und stieg angesichts der wachsenden Nachfrage nach sicheren Häfen um bis zu 0,7 %. Ein Rückgang der Renditen für US-Staatsanleihen kam der Währung ebenfalls zugute, die in diesem Jahr gegenüber dem Dollar deutlich an Boden verloren hat.
Die Schwäche des Dollars hielt die Verluste der asiatischen Währungen am Dienstag offenbar in Grenzen. Der Dollar-Index fiel um 0,2 %, und auch die US Dollar Index Futures fielen ähnlich stark.
Im Vergleich zu den asiatischen Aktienmärkten, die am Dienstag stark nachgaben, weil die Anleger eine mögliche Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und China befürchteten, zeigten sich die breiteren Währungsmärkte relativ ruhig.
Der südkoreanische Won legte um 0,1 % zum Dollar zu, während der malaysische Ringgit 0,1 % an Wert verlor.
Vor dem OPEC+-Treffen und den wichtigen US-Arbeitsmarktdaten im Laufe dieser Woche dürfte die Stimmung gegenüber asiatischen Währungen diese Woche relativ gedämpft bleiben. Die Beschäftigungsdaten dürften einen Einfluss darauf haben, inwieweit die Fed ihre Geldpolitik in diesem Jahr weiter straffen wird, weshalb sie von den Anlegern genau beobachtet werden.