Washington (Reuters) - Die US-Einzelhändler sind mit einem leichten Umsatzplus ins zweite Quartal gestartet.
Ihre Erlöse kletterten im April um 0,3 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Ökonomen hatten genau mit diesem Wert gerechnet. Im März hatte es ein kräftiges Plus von 0,8 Prozent gegeben, das stärker ausfiel als ursprünglich gemeldet.
Der sogenannte klassische Einzelhandel - ohne Autos, Kraftstoffe, Baumaterialien und Lebensmittel - legte um 0,4 Prozent zu. Diese Daten haben meist einen sehr engen Bezug zur Wirtschaftsleistung. Das Auf und Ab der US-Konjunktur ist stark abhängig von der Kauflaune der Verbraucher. Der private Konsum macht rund zwei Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes aus. Angesichts der steigenden Beschäftigung und der Steuersenkungen dürfte der Konsum in diesem Jahr eine Stütze des Aufschwungs bleiben, erwarten die meisten Experten. Allerdings könnten steigende Benzinpreise die Kaufkraft dämpfen. Die Preise kletterten im April auf den höchsten Stand seit Juli 2015. Der US-Notenbanker Robert Kaplan bescheinigte dem gesamten Konsum-Sektor eine "ziemlich gute Form".
Die US-Konjunktur hat im ersten Quartal - auch wegen des vielerorts harten Winters - an Schwung verloren. Zwischen Januar und März stieg das Bruttoinlandsprodukt nur noch mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,3 Prozent, nach plus 2,9 Prozent Ende 2017. Die Arbeitslosigkeit fiel derweil im April auf das niedrigste Niveau seit Ende 2000. Dies macht weitere Straffungen der Geldpolitik wahrscheinlich. Die US-Notenbank hievte ihren Leitzins zuletzt im März auf die Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent und hat zwei weitere Erhöhungen im laufenden Jahr ins Auge gefasst. Der nächste Schritt wird bereits für Juni erwartet.