Investing.com - Die Goldfutures haben sich im europäischen Handel am Mittwoch weiter von ihrem 16-Monatshoch entfernt, da der US-Dollar eine Erholung hingelegt hat, nachdem zwei Vertreter der Federal Reserve die Möglichkeit von Zinserhöhungen noch in diesem Jahr betont hatten.
Gold zur Lieferung im Juni ist an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange auf ein Tagestief von 1.280,50 USD die Feinunze gefallen, bevor es seine Verluste teilweise wieder wettmachte und um 08:53 MEZ mit einem Verlust von 8,95 USD oder 0,69% zu 1.282,85 USD gehandelt wurde.
Gold war zuvor in dieser Woche auf bis zu 1.306,00 USD geklettert, ein Preisniveau auf dem es seit Januar 2015 nicht mehr gelegen hatte, da der schwächere US-Dollar die Attraktivität des Edelmetalls erhöht hat.
Der Dollar hat sich am Mittwoch gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen erholt und ist auf ein Hoch von 93,23 geklettert, nachdem er am Dienstag zu einem Zeitpunkt auf bis zu 91,89 eingebrochen war und damit seinen niedrigsten Stand seit Januar 2015 erreicht hatte. Zuletzt lag er mit einem Tagesgewinn von 0,1% auf 93,11.
Ein stärkerer Dollar belastet gewöhnlich Gold, da er Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse verringert und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis erhöht.
Die US-Währung gewann an Fahrt, nachdem der Präsident der Fed inAtlanta Dennis Lockhart}} gesagt hatte, dass die USA in diesem Jahr durchaus noch zwei Zinserhöhungen erleben könnten, während der Präsident der Fed in San Francisco John Williams meinte, er würde eine Zinserhöhung im Juni unterstützen, solange es Fortschritte beim Wachstum, der Inflation und auf dem Arbeitsmarkt gebe.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht.
Die Investoren warten auf wichtige US-Konjunkturindikatoren, die im Laufe des Tages hereinkommen werden, um abschätzen zu können, ob die Wirtschaft stark genug ist, weiteren Zinserhöhungen in diesem Jahr standzuhalten.
In den USA wird der ADP-Beschäftigungsbericht für April um 14:15 MEZ erscheinen, gefolgt von dem Report zum Dienstleistungssektor des Institutes of Supply Management für April um 16:00 MEZ.
Die Marktteilnehmer werden sich zudem dem Beschäftigungsbericht vom Freitag widmen. Die Konsensusschätzung geht von einem Jobwachstum von 200.000 im letzten Monat aus, nachdem im März 215.000 neue Stellen geschaffen worden waren. Die Arbeitslosigkeit soll stabil auf 5,0% bleiben, während der durchschnittliche Stundenlohn um 0,3% steigen soll, nach einer ebensogroßen Zunahme im Monat davor.
Ein positiver Beschäftigungsreport wäre ein weiterer Grund für die Federal Reserve, die Geldpolitik in diesem Jahr stetig zu straffen.
Der Preis des gelben Metalls ist in diesem Jahr bisher um fast 21% gestiegen, da die Erwartungen gesunken sind, dass die Fed die Zinsen auf normale Niveaus zurückbringen werden, aufgrund einer befürchteten Abkühlung der Weltkonjunktur.
Graduelle Zinsanhebungen werden als weniger riskant für den Goldpreis angesehen, als eine Serie schneller Zinserhöhungen.
Außerdem sanken an der Comex die Silberfutures zur Lieferung im Mai um 16,4 US-Cent oder 0,94% ab und wurden am Morgen in London zu 17,31 USD die Feinunze gehandelt, während die Kupferfutures um 1,2 US-Cent oder 0,54% auf 2,207 USD das Pfund nachgaben.