Investing.com – Der Ölpreis hat seine Aufwärtsbewegung aus der letzten Woche am Montag fortgesetzt, als die Händler an der Wall Street wieder in den Handel zurückkehrten und Faktoren wie den anhaltenden Konflikt im Irak und ein weiteres Absinken der US-Schieferölförderung einkalkulierten.
Der Dezemberkontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate ist bis 13:36 MEZ um 28 US-Cent oder etwa 0,54% auf 52,12 USD das Fass gestiegen.
Ansonsten verteuerte sich Brent zur Lieferung im Dezember an der Warenterminbörse ICE in London um 7 US-Cent oder 0,12% auf 57,82 USD das Fass.
Politische Konflikte in von Kurden bewohnten Gebieten führten zu weiteren Störungen der Ölexporte aus dem irakischen Kurdengebiet in Richtung des türkischen Hafens Ceyhan. Es werden Berichten nach nur zwischen 200.000 und 250.000 Fass am Tag verschifft, während normalerweise 600.000 Fass am Tag umgesetzt werden.
Die Lieferstörungen kommen vor dem Hintergrund anhaltender Unwägbarkeiten in der Politik der Region, nachdem sich irakische und kurdische Streitkräfte Gefechte geliefert hatten. Die irakische Zentralregierung hatte zu Beginn der Woche Truppen in den Norden des Iraks geschickt, wo diese die Kontrolle über zwei wichtige Ölfelder von den Kurden zurückerlangten.
Unterdessen analysieren in den USA die Investoren die Bedeutung von Daten, die einen Rückgang der Ölexploration in der dritten Woche in Folge zeigten, womit sich der seit zwei Monaten anhaltende Abschwung weiter fortsetzt.
Der Energiedienstleister Baker Hughes meldete am Freitag, dass die Anzahl der sich in Betrieb befindenden Bohrplattformen in den Vereinigten Staaten in seiner allwöchentlichen Zählung auf 736 gefallen ist und damit den niedrigsten Stand seit Juni erreicht hat.
Die wöchentliche Zählung der Bohrplattformen ist ein wichtiges Barometer für die Industrie, der als Frühindikator für die US-Ölförderung dient.
Mohammad Barkindo, der Generalsekretär der Organisation Erdölexportierender Länder, sagte in einer Rede am Donnerstag, dass der Ölmarkt "mit zunehmender Geschwindigkeit" wieder ins Gleichgewicht kommt und die Nachfrage in den kommenden Jahrzehnten stark wachsen werde.
Der ursprüngliche Deal, der seit fast einem Jahr in Kraft ist, sah vor, dass die Opec und 10 andere Länder außerhalb des Kartells angeführt von Russland, für sechs Monaten ihre Ölförderung um 1,8 Mio Fass am Tag senken. Die Vereinbarung war in diesem Jahr im Mai um weitere neun Monaten bis März 2018 verlängert worden, um die globalen Ölvorräte abzubauen und den Ölpreis zu stützen.
Analysten haben aber gewarnt, die Opec werde ihr Abkommen zur Absenkung der Ölförderung über das gegenwärtige Auslaufdatum vom März 2018 hinaus verlängern müssen, damit sich der Markt neu ausbalancieren kann.
Der nächste Gipfel des Kartells wird ist für den 30. November in Wien angesetzt.
Der russische Präsident Wladimir Putin sagte Anfang des Monats in Moskau, dass es im November zu früh sei, um eine Entscheidung zu treffen, schloss zur gleichen Zeit aber eine Verlängerung bis Ende 2018 nicht aus.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen Wochendaten zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produktion, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Ansonsten haben sich an der Nymex die Benzinfutures mit Fälligkeit im November bis 13:39 MEZ um 0,12% auf 1,6862 die Gallone verteuert, während Heizöl für November um 0,39% auf 1,8122 USD die Gallone gestiegen ist.
Erdgasfutures für November lagen im Handel 2,30% höher auf 2,982 USD pro MBTU (million British thermal units).